Exklusiv in der TT: Im Hochtal Wildschönau darf es weiter krachen
Der Wildschönauer Gemeinderat genehmigte einen reduzierten Beitrag zum Klangfeuerwerk 2021. Es ist zwar strahlend, aber auch laut und staubig – die Rede ist vom Klangfeuerwerk in der Wildschönau, mit dem am Abend des 1. Jänner das neue Jahr begrüßt wird. Tausende Besucher kamen heuer wieder nach Oberau. Der Erfolg ist angesichts des Ansturms also gegeben. Trotzdem war die Veranstaltung neuerlich ein Thema im Wildschönauer Gemeinderat.
Von Wolfgang Otter
Auslöser dafür waren Diskussionen im Vorfeld. Stimmen waren laut geworden, die angesichts der Klimadiskussion auf den Schaden von Feuerwerken für die Natur hingewiesen haben. Kurzzeitig hing die Abhaltung überhaupt am seidenen Faden, zumindest aus Sicht der Gemeinde.
Der Tourismusverband argumentierte mit dem Nutzen und dem Werbewert. Letztlich stimmte die Dorfpolitik wieder zu, an die 7500 Euro (rund die Hälfte der Kosten) beizuschießen. Aber nach der Abhaltung wollte man auch im Gemeinderat über die weitere Vorgangsweise diskutieren.
Und da gab es bei der jüngsten Sitzung des Gremiums negative wie positive Stimmen. „Ein Ersatz ist sicher schwierig. Wie sich zeigte, war die Veranstaltung auch heuer sehr erfolgreich“, sagte Bürgermeister Hannes Eder.
Das Klangfeuerwerk habe auch einen Werbewert, wie Eder anführte. Ebenfalls zufrieden seien die Vereine, die den Ausschank während des Festes übernehmen, wusste der Dorfchef. Gemeindevorstand Richard Lanner ist ein erklärter Gegner und argumentierte mit dem Umwelt- und Klimaschutz und dem Tierwohl.
Auch der Kulturausschuss hat sich kritisch mit dem Thema beschäftigt, wie Obfrau Michaela Hausberger berichtete: „Wir müssen es nicht auf einmal einstampfen, aber man sollte sich eventuell noch etwas dazu einfallen lassen.
Nicht wie der Tourismusverband meint, so wie es jetzt ist, passt es. In ein paar Jahren kann es ganz anders sein“, erinnerte auch Hausberger an die Klimaschutzdebatte. Man will am 1. Jänner eine Veranstaltung, „aber dazu sind Ideen gefragt“. E-Mails und die Stimmung am Gemeindestammtisch, bei dem sich Kommunalpolitiker und Bürger austauschen, zeigen, dass die Wildschönauer das Klangfeuerwerk hinterfragen.
Dabei dürfe man die „Knallerei“ in der Silvesternacht nicht aus den Augen verlieren. Wobei Bürgermeister Eder da keinen Vergleich mit dem Klangfeuerwerk herbeiführen wollte, da dies für Eder „mehr mit Kunst zu tun hat“. Auch Gemeindevorständin Christine Eberl plädierte dafür, „sich etwas für die Silvesternacht zu überlegen. Weil es schaut am nächsten Tag aus, es stinkt, es ist fürchterlich.“ Das Klangfeuerwerk solle man hingegen nicht anrühren.
Der Gemeinderat einigte sich darauf, 2021 den Beitrag wieder mit rund 7500 Euro ins Budget zu nehmen, aber davon dürfen nur 5000 Euro ins Feuerwerk fließen. Der Rest soll für andere Attraktionen rund ums staubige Ereignis verwendet werden. Zudem wird in der Gemeindezeitung ein Aufruf veröffentlicht, auf die private Silvesterknallerei zu verzichten.
Im Hochtal darf am Neujahrsabend weiter gekracht werden, darauf einigte sich der Gemeinderat.
… schea is des Feuerwerk scho, gscheit is es nit …
(die Meinung eines „grün denkenden“ Bürgers)