Großraubtiere 2023: Zahl der Wölfe um ein Drittel gestiegen – der Jagdruck wird erhöht
Die Anzahl der Großraubtiere 2023 in Tirol ist merklich gestiegen. Alleine die Anzahl Zahl der Wölfe um ein Drittel angewachsen. Rund 540 tote und vermisste Weidetiere und mindestens 25 verschiedene Wölfe genetisch wurden nachgewiesen.
Insgesamt drei Herdenschutz-Pilotprojekte wurden mit über 440.000 Euro unterstützt, die Kosten für intensive Behirtung, gelenkte Weideführung und gesicherte Übernachtungsplätze liegt bei 133 Euro pro Schaf.
Das Ziel: Senkung des Schutzstatus in Berner Konvention und FFH-Richtlinie
In Tirol wurden im vergangenen Jahr mindestens 25 verschiedene Wolfsindividuen – um ein Drittel mehr als 2022 – aus drei Herkunftspopulationen genetisch nachgewiesen. Das zeigt die Bilanz über Großraubtiere in Tirol 2023. Hinweise auf eine Rudelbildung liegen jedoch nicht vor.
Außerdem haben sich wahrscheinlich drei verschiedene Bären zumindest zeitweise in Tirol aufgehalten. Jener Bär, der sich etwa in Brandenberg und der Wildschönau (Bezirk Kufstein) aufgehalten hat, wurde in Salzburg vom Zug erfasst und getötet. In vier Tiroler Bezirken gab es Nachweise von Goldschakalen.
Ein Grund für den erheblichen Rückgang an Nutztierrissen könnte der erhöhte Jagddruck sein. Eine abschließende Erklärung gibt es jedoch nicht. 19 Abschussverordnungen gegen Schad- und Risikowölfe hat das Land Tirol erlassen, vier davon konnten von der Jägerschaft erfüllt werden.
„Zum Schutz der Almwirtschaft und im Sinne der Sicherheit der Bevölkerung werden wir diesen Weg auch im heurigen Jahr konsequent fortsetzen“, so LHStv Josef Geisler. Die Senkung des Schutzstatus des Wolfs sowie eine reguläre Bejagung bleiben die Hauptforderung Tirols an Brüssel. „Wir werden hier nicht lockerlassen.“
Auf Initiative von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird sich der Rat in einem ersten Schritt im Frühjahr mit der Senkung des Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention, einem internationalen Übereinkommen, befassen.
Die Anzahl der Großraubtiere in Tirol ist merklich gestiegen.