Ein Tiroler sorgt für Medikamenten-Nachschub Christoph Moser-Silberberger transportiert als Copilot der Lufthansa Cargo lebenswichtige Güter zwischen den Kontinenten.
Von Wolfgang Otter
Wildschönau – Mit Home-Office ginge bei Christoph Moser-Silberberger derzeit nichts. Sein Platz ist hoch über den Wolken und seine Arbeit für viele Regionen der Welt wertvoller denn je. Er sitzt als Copilot im Cockpit eines Großraumflugzeugs der Lufthansa Cargo. Seit zwei Jahren transportiert der 31-Jährige aus dem Hochtal mit der McDonnell Douglas MD-11 bis zu 95 Tonnen Fracht zwischen den Kontinenten. „Derzeit mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen“, erzählt der Tiroler bei einem Telefongespräch mit der Tiroler Tageszeitung. Moser-Silberberger ist derzeit in Frankfurt stationiert.
Eigentlich wollte er dieser Tage nach Tirol fahren, wo er in Wildschönau seinen Wohnsitz hat. „Aber natürlich ist das jetzt nicht möglich“, bedauert der Bergfex und passionierte Mountainbiker und Tourengeher.
Aber derzeit hat er ohnedies eine für Länder überlebenswichtige Aufgabe zu erfüllen. Die Bedeutung der reinen Frachtmaschinen steigt immer mehr, da durch die Corona-Krise kaum mehr Passagiermaschinen in den Himmel steigen. Damit fallen deren Zuladekapazitäten weg. Lufthansa Cargo baut auch ständig die Verbindungen aus, nicht nur zum Festland-China. Die Maschinen legen auf ihrem Weg nach Fernost regelmäßig Zwischenlandungen in Nowosibirsk in Russland ein, um längere Aufenthalte der Crews in China zu vermeiden.
Moser-Silberberger ist derzeit mit der MD-11 zwischen Hongkong, den USA und Japan unterwegs. Im „Bauch“ seines Flugzeugs finden sich Medikamente, Beatmungsgeräte, aber auch Waren für noch produzierende Firmen, wie er erzählt.
Besondere Zeiten benötigen besondere Maßnahmen. So kann auch der 31-jährige Tiroler von strengen Sicherheitsmaßnahmen an Bord und bei Zwischenaufenthalten erzählen. „Wir haben Schutzmasken für den Fall, dass beim Beladen Bodenpersonal an Bord muss, außerdem viel Desinfektionsmittel mit dabei.“ Und wenn ein Zwischenaufenthalt notwendig ist, „müssen wir uns ganz genau an die jeweiligen Vorschriften des Landes halten. Wir dürfen auch keine Öffis verwenden oder das Hotel verlassen“, berichtet der Pilot.
Für Moser-Silberberger wurde ein Kindheitstraum wahr, als er die Ausbildung absolvieren durfte. Seit seinem siebten Lebensjahr wollte er Pilot werden. „Das ist bei einem Urlaubsflug mit meinen Eltern entstanden“, erzählt er. Damals flog er in einer McDonnell Douglas MD-11 von München nach Rhodos. Und genau eine solche wollte er seit damals immer fliegen.
Doch zuvor galt es für ihn, die Lufthansa-Flugschule in Bremen (BRD) zu absolvieren und dabei ein halbes Jahr in Phoenix in Arizona (USA) die Schulbank zu drücken. Danach durfte er sieben Jahre als Copilot auf der Kurzstrecke mit einer A 320 unterwegs sein, bevor er vor zwei Jahren zu Lufthansa Cargo wechselte. Und da ging dann auch sein ganz großer Kindheitstraum in Erfüllung: der Einsatz an Bord der McDonnell Douglas MD-11, die nur mehr im Frachteinsatz ist.
Mit seiner Faszination für das Fliegen trägt der Wildschönauer und alle anderen Piloten mit dazu bei, dass der Strom an überlebenswichtigen Waren nicht abreißt und diese schneller bei denen sind, die sie benötigen.
Einzelne Menschen für ihre Leistungen hervorzuheben ist momentan eher unangebracht!
Der Dank gilt wirklich allen unzähligen Helfern, die irgendeinen Beitrag zur Bekämpfung des Virus leisten, sogar jenen, die einfach nur zu Hause bleiben.
Haltet durch und bleibs gsund!
LG Margreth
Liebe Margaretha!
Ich denke das Wolfgang Otter, der Autor dieses Beitrages von der Tiroler Tageszeitung, dieses Beispiel wohl stellvertretend für alle Helfer geschrieben hat. Er hat sich vielleicht eine besondere Berufsgruppe herausgesucht, ohne diese wir lebenswichtige Medikamente und Geräte aus dem Ausland gar nicht mehr bekommen würden.
Aber der Dank gebührt selbstverständlich jedem, der in irgendeiner Weise zur Bekämpfung dieses Corona-Virus beiträgt.
LG Toni
Ich kenne zwar Hrn. Otter nicht und kann auch nicht nachvollziehen warum sich Hr. Otter genau die Lufthansa-Gruppe, ohne die Leistung der Piloten schmälern zu wollen, als wahre Helden zum Ziel genommen hat. Der Christoph ist natürlich auch ein Rädchen in so vielen. Zufälligerweise war genau vor dem Corona-Desaster eine Diskussion über eine bessere Bezahlung von Krankenpflegepersonal, Altenpflegepersonal und Behindertenpflegepersonal im Gange, die von der Politik, Wirtschaft und div. Gremien abgewürgt wurden. Jetzt wird das Ärzte- und Pflegepersonal verzweifelt von den div. Regierungen gesuch und von der Allgemeinheit beklatscht und eines muss ich hiermit in aller Deutlichkeit sagen: Vom vielen Klatschen, kann sich keiner was kaufen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Baumann
Hallo Toni, dem Christoph natürlich ein großes Dankeschön dass er uns in dieser schwierigen Zeit mit lebenswichtigen Gütern versorgt
LG Michael
Hallo Toni
Habe heute einen schönen Artikel in den Salzburger Nachrichten gelesen der auch für ganz viele Leute in der Wildschönau zutrifft
Der Artikel :
Schenken wir ein Dankeschön
Österreich ist voller Heldinnen und Helden. Die Liste ist zu lang, als dass man sie hier niederschreiben könnte. Sie reicht vom Krankenhauspersonal, das sich auf die herausfordernden Wochen vorbereitet, bis zu den Supermarktmitarbeitern, die den Ansturm auf die Geschäfte mit Ruhe und Gelassenheit bewältigen, obwohl sie selbst Familien haben, die auf sie warten. Die Rettungsfahrer, die Müllabfuhr, die Polizei, die Öffifahrer, die unser System aufrechterhalten. Die Mitarbeiter in den Ministerien, die Experten in den Krisenstäben, die Entscheidungsträger in der Politik. Die Liste reicht bis zu jenen, die ihre Geburtstagsfeier absagen müssen, um ihre Liebsten zu schützen, und bis zu den Unternehmen, die ihre Angestellten halten wollen, und jenen, die für Oma und Opa einkaufen gehen und ihnen schweren Herzens nur das Sackerl vor die Tür stellen. Sie legen dieser Tage ein genauso heldenhaftes Verhalten an den Tag wie die Eltern, die sich als Lehrer versuchen, und die Kinder, die da mitspielen.Ein Land voller Heldinnen und Helden kann nicht scheitern. Denken wir an sie, wenn wir sie sehen, und schenken wir ihnen ein Dankeschön. Aber am wichtigsten: Schützen wir diese Menschen – und bleiben wir zu Hause.
Lieber Michael!
Das sehe ich genau so wie in diesem Artikel steht. Es gibt in Zeiten wie diesen, viele – sehr viele „Helden des Alltags“! Nur mit diesen allen wird uns es gelingen, diese nicht einfache Zeit zu überbrücken. Dafür sollten wir all denen ein ganz großes „DANKE“ sagen, ganz egal in welcher Funktion der jeweilige dazu beiträgt, das unser Alltag irgendwie funktioniert.
Und zum Schluß der Hinweis „Schützen wir diese Menschen – und bleiben zu Haus“ – dem ist nichts hinzuzufügen.
LG Toni
da Dr. Bruno wuscht gsog hom, bist a Bursch! 🙂