Klangfeuerwerk in Oberau stand auf der Kippe, TVB sah aber zu großen Schaden bei einer Absage. Auch in anderen Orten gibt es ein Spektakel. Alle Jahre wieder kommt zu Silvester die gleiche Diskussion auf: Wie sinnvoll sind Feuerwerke? Verschreckte Haus- und Wildtiere, genervte Nachbarn und eine Feinstaubbelastung, die sich auf absolute Rekordwerte hinaufschraubt – diese Dinge bringen die Gegner in die Diskussion ein. Brauchtum und ein tolles, buntes Vergnügen sehen hingegen darin die Befürworter.
Die Stadt Kufstein hat auf alle Fälle ihr großes Vorsilvesterfeuerwerk gestrichen, nicht nur, weil die frühere Top City (heute Festung Kufstein GmbH) nicht mehr die große Party am 30. Dezember veranstaltet, sondern auch weil aus Sicht des Umweltschutzes das Abbrennen von Feuerwerken als kontraproduktiv angesehen wird.
Die Landeshauptstadt Innsbruck hat ebenfalls die Raketen beim Bergsilvester aus der Innenstadt verbannt. Aus Gründen der Feinstaubbelastung. Eine große Lasershow wird für die richtige Stimmung sorgen. Auf ein Feuerwerk auf der Seegrube will man trotzdem nicht verzichten.
Kein Wunder, dass auch in der Wildschönau die große Show am Abend des 1. Jänner in Oberau ins Gerede kam. Besonders der Gemeindevorstand Richard Lanner hat sich gegen eine Weiterführung starkgemacht. 2020 sollte aus seiner Sicht die Veranstaltung das letzte Mal stattfinden. “Die Knallerei ist ein Unsinn. Es gibt nur verschreckte Tiere und verschmutzte Wiesen”, erteilt der Wildschönauer Raketen eine Absage. Was folgte, war Gesprächsdiplomatie: Eine Sitzung von Gemeindevorstand und Touristikern wurde einberufen, wie zu erfahren ist. “Es kommen 5000 Besucher”, erklärt TVB-Obmann Michael Unger den Wert der Veranstaltung.
Und es gebe keine Alternativen. “Eine Lasershow ist viel zu teuer”, sagt Unger. Derzeit fließen an die 12.000 Euro in das feurige Erlebnis, eine Lichtershow würde in die Hunderttausende gehen. “Wir haben eingehend diskutiert. Unser Appell wäre, dass die ganze private Knallerei, die im Umfang hundertmal mehr ist, im ganzen Tal eingeschränkt wird und wir dafür gemeinsam das Klangfeuerwerk in Oberau genießen”, erklärt BM Hannes Eder, dass die Gemeinde weiter mitzieht und die Hälfte der Kosten mitzahlt. Letztlich konnte sich auch Lanner damit zufriedengeben, “weil die Touristiker damit argumentierten, dass es ein Alleinstellungsmerkmal ist und die Wirte die Veranstaltung brauchen”, so Lanner.
Auch in Kirchbichl hält man an der Tradition des Feuerwerks zum Vorsilvester fest, wie Bürgermeister Herbert Rieder berichtet. Dafür sei man aber während des restlichen Jahres sehr restriktiv. “Wir genehmigen keine privaten Feuerwerke zu Hochzeiten oder anderen Anlässen”, sagt Rieder. Mit diesen habe man zunehmend in Thiersee ein Problem, wie Bürgermeister Hannes Juffinger erklärt. Aber die beiden “offiziellen” Feuerwerke zum Vorsilvester im Ortsteil Mitterland und 1. Jänner in Hinterthiersee werden von ihm genehmigt. “Allen, die ohne Genehmigung während des Jahres Feuerwerke abbrennen, muss klar sein, dass sie sich strafbar machen”, warnt er.

Dass ein großes Feuerwerk, besonders auch in einem Gebirgstal, eine Belastung für Mensch, Tier und Natur bedeutet, ist wohl allen bewusst. Deshalb wurde darüber auch im Gemeinderat eingehend diskutiert.
Da aber derzeit eine umweltverträgliche Alternative noch nicht in Sicht ist, denkt man an eine Fortführung
auch in den nächsten Jahren mit der gleichzeitigen BITTE an Bevölkerung und Gäste, dafür die private
Knallerei möglichst zu unterlassen.
Bei der Berechnung einer Lichter- oder Lasershow mit “einigen Hunderttausend” ist dem geschätzten
Redakteur Wolfgang Otter wohl das Temperament durchgegangen …..
Auf einen stimmungsvollen Jahreswechsel freut sich
Richard Lanner