Gesichter der Wildschönauer Almwirtschaft….
Nein, zart besaitet darf man als „Alminger“ nicht sein! Die Menschen die auf den Almen des Hochtales täglich ihrer harten Arbeit nachgehen, sind von einem ganz eigenen Holz geschnitzt, und gar so manchen erscheinen sie auch ein bisschen grob und hart, doch dieser Schein trügt. Die Idylle des Almlebens ist in Wirklichkeit etwas, dies mit Romantik wenig zu tun hat. Um so herzlicher wird man zu einem „Ratscher“ empfangen. Das jedermann mit einen „Du“ angesprochen wird, ist selbstverständlich. „Diese Regel hat Gültigkeit bei allem was über 1000 Meter liegt“, das sagt auch der weltbekannte Alpinist Peter Habeler.
Die Almen, ein prächtiges Stück Kulturland inmitten hochalpiner Landschaft, müssen in dieser oft feindlich erscheinenden Welt des Hochgebirges, gepflegt und „er-arbeitet“ werden. Eine aus vielen Generationen gewachsene Tradition gilt es zu wahren und zu schützen, dies ist auch der Grundgedanke der Menschen die dort oben arbeiten.
Die Menschen auf den Almen bilden mit der Natur eine Einheit, fast so, als möchte man meinen, sie waren schon immer da. Man legt großen Wert auf die Erhaltung der uralten Gebäude, ist aber auch neuem nicht abgeneigt. Es muss halt ein harmonisches gesamtes sein, dann passt das schon.
Almen sind ein Zeugnis für die Fähigkeit unserer Vorfahren, auch unter schwierigen Bedingungen Landwirtschaft zu betreiben und so nebenbei ein Geschenk an die „computergeschädigten“ Menschen unserer Zeit. Die Stille, der Abstand zum Alltag und auch zum geschäftigen Leben im Tal, ein Blick in die traumhaft schöne Landschaft wecken ganz einfach eine Sehnsucht aber auch Ruhe.
Und das dies so bleibt, braucht es diese Gesichter auf unseren Almen!
Oswald Thaler ist Hirte auf der 1805 Meter hoch gelegenen „Gressensteinalm“ in der hintersten Wildschönau
Konrad und Burgi Gwiggner bewirtschaften die „Außere Feldalm“ am Fuße des Feldalphorn
Johann Schönauer ist Käser und Chef der „Schönangeralm“ – seit Jahrzehnten einer der erfolgreichsten Käser Tirols.
Robin Silberberger ist Senner auf der „Farnkaseralm“ und der „Seefeldalm“ auf über 1900 Meter..
Alles im Blick: Das Hochgebirge birgt viele Gefahren, alles muss der Hirte im Auge behalten…
Immer auf einen „Ratscher“ zu haben: Hirte Oswald Thaler (links), mit Elisabeth und Peter Fill auf der „Gressensteinalm“.