In zwei rund Wochen beginnt die Almzeit – ein Sommer mit einigen Fragezeichen
In rund 2 Wochen ist es wieder soweit, die Almen des Tales füllen sich mit Leben, man startet in den Almsommer 2019. Hunderte Tiere wechseln vom Tal auf die höher gelegenen Almen des Hochtales um dort ihre Sommermonate zu verbringen. In wieweit der Schnee speziell auf höheren Almen noch einen Strich durch die Rechnung machen kann, wird sich die nächsten Tage zeigen.
In letzter Zeit ist die Almwirtschaft rund um ein Gerichtsurteil in die internationalen Schlagzeilen geraten, für die Almbauern ein unverständliches Urteil, dies noch nicht ausgestanden ist. Und nun kommt auch noch der Wolf als Beutegreifer dazu, ein Raubtier dies der Almwirtschaft einen denkbar schlechten Dienst erweist. Man darf gespannt sein, wenn hierzulande erste Almtiere diesen Tieren zum Opfer fallen, spätestens dann ist „Feuer“ am Dach, das ist sicher wie das Amen im Gebet.
Hinter der Almwirtschaft steckt nicht nur Romantik sondern auch ein Leben mit wenig Komfort und mit viel Arbeit. Das alles ist anders als im Alltag, viel ursprünglicher und viel beschwerlicher. Dazu braucht es gutes Personal dies auch auf Annehmlichkeiten verzichten kann.
Die Almen sind in vielerlei Hinsicht äußerst wichtig für das Land. Sie sind nicht nur ein bedeutender Faktor in der Land- und Forstwirtschaft, sie sind auch Grundlage für den Tourismus im Sommer.
Mit der Pflege von Weideflächen, Instandhaltung der Almwege bietet die Almbewirtschaftung für die Wintermonate Schutz vor Lawinen oder können Hochwasser verringern. Sie bieten Lebensraum für viele Tiere und Pflanze und nicht zuletzt sind sie wertvoller Erholungsraum für alle die Freude an einer intakten der Natur haben.
Ohne die tüchtigen Almleute, die ihre Zeit in erster Linie damit verbringen, auf den Almen nach dem Rechten zu schauen, für Sicherheit zu sorgen, sind aber auch die vielen tausenden Almbesucher verpflichtet, gewisse Spielregeln einzuhalten.
Mutterkühe und Hunde, das ist ein Thema das gar nicht geht. Ein Hund hat dort nichts verloren, das sollte nach alle den negativen Vorfällen jedem Hundebesitzer verständlich sein. Darauf wurde nun auch mehr wie genug informiert und hingewiesen.
Die Almbäuerinnen und Almbauern tragen mit ihrem Engagement wesentlich dazu bei, dass der ländliche Raum mit seiner Kulturlandschaft für die nächsten Generationen erhalten bleibt. Ohne bewirtschaftete Almen würde das Land ihre Unverwechselbarkeit verlieren, dazu braucht es aber das Verständnis aller.
Nur dann wird man sich auch in Zukunft über die großartigen Tiroler Almen erfreuen dürfen. Abgesperrte Wege, Tiere die sich nur noch in eingezäunten Räumen sicher sein können, sollten nicht zur Regel werden, dann steht einem schönen Almsommer 2019 nichts mehr im Wege.