Zum ersten…zum zweiten…und zum 185.000-zigstenmal – Simon Seisl macht nach über 600 Versteigerungen in Rotholz Schluss
Rotholz am Mittwoch Vormittag. Die Versteigerungshalle im Vermarktungszentrum der Tiroler Rinderzucht ist bestens gefüllt, auf dem Auktionatoren-Platz so wie immer, Simon Seisl sen. aus Oberau. Und doch liegt etwas Spannung in der Luft als er zum Mikrofon greift, es sollte sein letzter Auftritt als oberster Auktionator werden.
Ganze 45 Jahre hat Simon Seisl diesen Platz eingenommen, und in dieser Zeit unglaubliche 185.000 Tiere an die Käufer aus dem In-und Ausland gebracht. Ein Zahl die wohl keiner mehr erreichen wird.
Entsprechend groß auch die hohe Wertschätzung des Tiroler Rinderzuchtverbandes, aber auch des gesamten Tiroler Bauernstandes gegenüber dem „Chef-Verkäufer“ aus der Wildschönau. „So einen wie Simon wird es nicht mehr geben“, sagt Alt-GF Ernst Huber, der Simon Seisl von Beginn an auf seinem Weg begleitet hat.
Auch die Einkäufer aus Süditalien und Bayern streuen dem Simon Seisl Rosen. Es ist wohl seine ruhige und sachliche Art, das überlegte handeln, die Fähigkeit schnell zu reagieren und ein absolutes Kennen der einzelnen Rinderrassen.
„Das Gespür und Feingefühl für die stets wechselnde Situation, das blitzschnelle reagieren und dabei den Käufer nicht aus den Augen zu verlieren, dazu gehört viel Übung und Fingerspitzengefühl“, sagt GF Christian Straif vom Tiroler Rinderzuchtverband.
Verbandsobmann Kaspar Ehammer sagt zum heutigen Abschied: „Mit Simon Seisl geht eine Institution, aber mit 77 Jahren muss man seine Entscheidung akzeptieren, ich persönlich möchte mich im Namen aller Tiroler Bauern für die großartige Arbeit bei Simon bedanken“.
Zum Finale spielten dann noch seine Kinder und Enkelkinder, schöner konnte für Simon Seisl der Abschied nicht sein. Und die prachtvolle Kuhglocke vom Verband dürfte wohl einen Ehrenplatz in der Bauernstube des Simon Seisl bekommen.
Die große Familie des Simon Seisl – zum Abschied kam alle nach Rotholz
Seit 1973 ein Gespann: Simon Seisl und Alt-GF Ernst Huber
Seit 45 Jahren der Arbeitsplatz des Simon Seisl
Verbandsobmann Kaspar Ehammer sagte Danke…
Zum Abschied eine prachtvolle Kuhglocke…
… zum 185.000-zigsten mal….und jetzt ist Schluss….