Ein TV-Tipp für Heute Abend 20.15 Uhr – 3 SAT – Zwischen Wolf und Klimawandel – Tiroler Almen unter Druck – Ein Film von Teresa Andreae
Der Lebensraum Alm verändert sich: Wölfe und Bären kehren in den Alpenraum zurück und bedrohen Weidetiere. Die touristische Nutzung der Bergwelt ist in der Coronapandemie gestiegen. Der Klimawandel verschiebt die Baumgrenze. Und Almflächen wachsen zu, wenn sie nicht beweidet werden. In Tirol werden derzeit noch 2000 Almen bewirtschaftet, doch immer mehr Bäuerinnen und Bauern denken darüber nach, sie aufzugeben. Neue Strategien sind gefragt. Die Dokumentation von Teresa Andreae „Zwischen Wolf und Klimawandel – Tiroler Almen unter Druck“ am Mittwoch, 23. August 2023, um 20.15 Uhr wirft einen aktuellen Blick auf das Leben im Hochgebirge.
Eine Alm aufzulassen ist ein Tabu in Tirol, doch immer mehr Bäuerinnen und Bauern denken darüber nach. Derzeit werden noch 2000 Tiroler Almen bewirtschaftet, doch die Tendenz ist fallend. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die „großen Beutegreifer“ Bär und Wolf kehren in den Alpenraum zurück und reißen immer mehr frei im Gelände weidende Schafe. Bereits zu Beginn der Almsaison wurden 76 Schafrisse durch den Wolf per DNA-Analyse nachgewiesen.
Die Diskussion wird längst nicht mehr sachlich geführt. Die einen fordern den Abschuss der EU-weit streng geschützten Wölfe. Die anderen erkennen, der Wolf sei gekommen, um zu bleiben, und fordern den Schutz der Schafherden mit Elektrozäunen und Herdenschutzhunden.
Die Nutzung des Lebensraums birgt Konfliktstoff wie nie zuvor: Immer weniger Milchkühe werden auf die Almen getrieben, dafür nimmt die Zahl der E-Biker und der Wanderer zu. Die Alm ist ein Wirtschaftsraum für die Bäuerinnen und Bauern und ein Sehnsuchtsort für die Gäste: Was den Tourismus freut, stresst manche Tiere, und es kommt zu gefährlichen Kuhattacken.
Auch die Klimaerwärmung macht sich im Gebirge bemerkbar: Durch die höheren Temperaturen steigt die Waldgrenze nach oben, und die Almflächen wachsen kontinuierlich zu, wenn nicht genug Tiere auf den Weiden grasen. Die Tiroler Almen sind massiv unter Druck.
Teresa Andreae hat mit ihrem Team mehrere entlegene Almen besucht und mit den Menschen dort gesprochen. Die ehemalige Buchhalterin Anita Gnigler tut als Hirtin alles für ihre Schafe. Sie versucht, dem Wolf mit einem aufwendigen Herdenschutzprogramm im Arlberggebiet zu trotzen.
Auf die Zillertaler Bodenalm klettern sportliche Kühe über steile Steinstufen aus der Barockzeit in die Höhe, und im Karwendel versucht es ein Bauer mit Schweinen auf der Alm. Das Leben im Hochgebirge verändert sich, und neue Strategien sind gefragt.
Die Dokumentation steht 30 Tage nach Ausstrahlung in der 3satMediathek zur Verfügung.
Dokumentation
Mi 23. Aug
20:15 Uhr
Erstausstrahlung
Soll Tirol und die Alpenländer aufgrund der großen Beutegreifer auf solche Bilder verzichten ? Wohl kaum, daran hängt beinahe das gesamte Wirtschaftsgebilde unseres Landes. Dieser Frage können sich die Verantwortlichen wohl nicht entziehen.
In wenigen Jahren wären solche Almen wie die schöne Naringalm oberhalb von Kössen wohl zugewuchert.
Sollen Almen einfach Wolf und Bär überlassen werden? Dazu dürften sich die Vorfahren wohl im Grab umdrehen…..