Ein bewegender Heimgang für den ehemaligen Bataillonsschützenkommandant Major Hermann Egger in der Wildschönau
Der aus Wörgl stammende und in der Wildschönau beheimatete, ehemalige Bataillonsschützenkommandant Major Hermann Egger, wurde am heutigen Freitag in seiner Wahlheimat Niederau zu Grabe getragen. Es war ein mehr als denkwürdiger Abschied, den ihm seine langjährigen Kameraden der vielen Schützenkompanien bereiteten. Rund 300 kamen aus allen Teilen Tirols, um Hermann Egger zu verabschieden.
„Der wichtigste Grundsatz von uns Schützen ist der Schutz von Heimat und Vaterland sowie der inneren Heimat und der unverfälschten Kultur und des Brauchtums unseres wunderschönen Landes“ war Hermann Egger zeit seines Lebens fest überzeugt. In zwei Wochen beim großen Wildschönauer Talfest, dies er so geschätzt hat, wird sein Platz auf der Ehrentribüne nun leer bleiben.
Ein echter Tiroler Schütze zeichnet sich durch mehrere Merkmale aus, die sowohl historisch als auch kulturell verwurzelt sind, das war Hermann Egger ganz besonders wichtig. Auch die Heimatverbundenheit seiner Schützen war ihm ein großes Anliegen, verbunden auch Engagement für regionale Veranstaltungen und Traditionen, und die Liebe zur Tiroler Kultur.
Großen Wert legte der Verstorbene auf Respekt, Disziplin, Kameradschaft und Ehrlichkeit. Diese Grundwerte sind in der Gemeinschaft des Tiroler Schützenbundes fest verankert und werden von Generation zu Generation weitergegeben.
Seine erste Tätigkeit im Schützenwesen war als Gründungsmitglied der Wörgler Schützenkompanie im September 1971. Kurz darauf wurde er zum Oberleutnant ernannt. Bis 1986 hatte er die Funktion des stellvertretenden Kommandanten in Wörgl inne und war 15 Jahre lang Kassier.
Bei der Neuwahl des Schützenbataillons Kufstein am 16. März 1980 im Kufsteiner Gasthof Staffler stellte sich der damalige Kommandant Ludwig Peintner aus Kramsach aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr der Wiederwahl. „Damals hat mich der Wörgler Offizier Hans Neuner, von uns allen „Kräuterhäuptling“ genannt, als Nachfolger vorgeschlagen“ erinnerte sich Egger in einem früheren Gespräch.
Zu dieser Zeit hatte das Bataillon Kufstein 16 Kompanien mit insgesamt 744 aktiven Mitgliedern und 46 Marketenderinnen. Das Kufsteiner Schützenbataillon umfasst derzeit insgesamt 23 Kompanien mit über 1300 Aktiven sowie 76 Marketenderinnen und 76 Jungschützen.
Von 1987 bis 1993 war Hermann Egger zudem Viertelkommandant und von 1993 bis 1996 sogar Landeskommandant Stellvertreter.
Für sein unermüdliches Engagement wurde Major Hermann Egger mit 15 Auszeichnungen von Traditionsvereinen gewürdigt, darunter die Verdienstmedaille des Landes Tirol (1985), Tiroler Verdienstkreuz (2002) sowie die Goldene Ehrennadel des Landes Tirol (2014).
Die überaus große Anteilnahme an der Beerdigung von Hermann Egger, war ein überzeugender Beweis seiner geleisteten Arbeit und der Wertschätzung des Verstorbenen.
Ein letzter Gruß seiner Kameraden am offenen Grab
Ranghohe Vertreter aus dem ganzen Land kamen in das Hochtal, darunter auch der ehemalige Landeschützenchef Mag. Fritz Tiefenthaler (Mitte)
Die Wörgler Kompanie mit Manfred Schachner, der nun das Kommando als Bataillonsschützenkommandant übernommen hat