Trotz intensiver Warnungen: Riesenglück für Tourengeher am Lämpersberg
Dieser Unterländer Tourengeher, der heute auf dem Lämpersberg in der hinteren Wildschönau nur knapp einer Katastrophe vorbeigeschrammt ist, kann heute seinen Geburtstag feiern! Trotz vieler Warnungen seitens des Lawinenwarndienst Tirol, ignorierten heute Hunderte von Skitourengeher diese lebenswichtigen Hinweise.
Zwei Tourengeher aus dem Tiroler Unterland zog es ins Hochtal Wildschönau, um auf den 2202 Meter Lämpersberg eine Skitour zu unternehmen. Starker Schneefall, dann wieder ein paar Sonnenstrahlen, und wieder dichter Nebel, dazu erhebliche Lawinengefahr, alles Zutaten die eine solche Skitour eigentlich unverantwortlich machen.
Knapp unterhalb des Gipfels brach eine gewaltige Lawine los, und verschüttete einen der beiden Tourengeher. „Ich ruderte und war mir bewusst, was da jetzt passiert. Nachdem ich schon viel Schnee eingeatmet hatte, wollte ich nur noch den Kopf freihalten“, schilderte der Tourengeher auf der Schönangeralm. Sein großes Glück, der Kopf ragte noch aus der rund 200 Meter breiten Lawine. So viel Glück hat man einmal im Leben, das dürfte dem Tourengeher dann wohl auch bewusst geworden sein.
Sofort wurde vom Bergkameraden die Landesleitstelle informiert und die Rettungsmaßnahmen voll eingeleitet. 2 Rettungsheli waren im Einsatz, Lawinenhundeführer Gruber Andreas wurde im Zillertal aufgenommen, und wurde direkt an die Einsatzstelle geflogen. Inzwischen konnte der Verunfallte unversehrt von seinem Kameraden aus der Lawine befreit werden. Mit einem „Danke an alle“ traten die beiden Unterländer die Heimreise an, „zumindest das hat man nicht vergessen“, sagt einer der Bergretter.
Der Hubschrauber von Heli 3 musste inzwischen auf der „Neuhögenalm“ landen, zu dicht war der Schneefall und die Nebeldecke. Nach ca. einer Stunde konnte der Heli dann zurück nach Auffach fliegen.
Im Einsatz waren Männer der Bergrettung Auffach, Alpinpolizei und Hundeführer Andreas Gruber
Und nochmals der dringende Appell an alle Tourengeher: Auf Grund von Neu-und Triebschneeansammlungen besteht erhebliche Lawinengefahr. Stufe 3
Der Rettungshubschrauber konnte erst nach einer „Zwischenlandung“ auf der „Neuhögenalm“ in Auffach landen.
Auf der Schönangeralm wurde der Tourengeher von den Alpinpolizisten einvernommen.
Der Chef der Alpinpolizei Christoph Silberberger (links), Hundeführer Andreas Gruber mit Hund Jara und Alpinpolizist Insp.Markus Pacher.
Andreas Mayr (rechts) leitete die Koordination mit dem Hubschrauber.
Unterhalb am Grat zum Lämpersberg brach die Lawine ab