Pfarrer Paul Rauchenschwandtner zu Neubau des Pfarrhof Auffach: “ Brauchen eine lebendige Pfarrgemeinde und dazu gehört auch das Pfarrhaus“ – Kosten belaufen sich auf eine Million Euro
Seit nunmehr 17 Jahren steht das Pfarrhaus gegenüber der Pfarrkirche Auffach leer und verwaist da. Immer wieder pilgerten die Verantwortlichen nach Salzburg, es gab auch Pläne für Sanierung und dergleichen, doch passiert ist letztendlich nichts. Jetzt kam mit Pfarrer Paul Rauchenschwandtner frischer Wind in die Pfarrgemeinde, und damit auch eine Lösung dieses Problems. Das Pfarrhaus wird geschliffen, da es nicht mehr unter Denkmalschutz steht, und wird durch einen Neubau, der mit 1 Million Euro beziffert wird, ersetzt.
Pfarrer Paul Rauchenschwandtner und Pfarrkirchenratsobmann Simon Spöck legen großen Wert auf eine volle Kostentransparenz. Dazu gab der Pfarr-und zugleich Bauherr auch ein sehr offenes Intervierw, bei dem die wichtigsten Fragen bezüglich Höhe der Kosten – warum ein Pfarrhaus wichtig ist – geklärt wurden.
Die Geschichte des Pfarrhauses
Pfarrer Sebastian Klingler (1959 – 1999) hat in seiner Zeit als Seelsorger im Jahr 1967 das sogenannte Jugendheim mit einer öffentlichen WC-Anlage, zwei Zimmer mit Etagendusche/WC, sowie einen Heizraum angebaut. Insgesamt wurden in dieser touristisch aufsteigenden Zeit zehn Fremdenzimmer mit Duschen ausgestattet und eine rege Privatzimmervermietung betrieben, die jedoch bis zur Pensionierung von Pfarrer Klingler wieder fast vollständig eingestellt wurde.
Nach der Amtsübergabe an Pfarrer Josef Aichriedler im Jahre 1999 wurde eine Sanierung der Verwaltungsräume (Pfarrkanzlei und Besprechungszimmer), sowie der öffentlichen WC-Anlage angedacht. Es blieb aber bei den guten Gedanken, da man ohne ein konkretes Gesamtkonzept nicht unnötig Geld verschwenden wollte.
Nach der Kirchenrenovierung im Jahre 2003 wurden wieder erste Gespräche i. S. Sanierung Pfarrhof Auffach aufgenommen, wobei jedoch im Laufe der Zeit die zuständigen Ansprechpartner im Bauamt der Erzdiözese Salzburg immer wieder wechselten. Mit allen Beteiligten wurden aber umfangreiche Gespräche, Begehungen und Beratungen durchgeführt. Im Jahre 2009 wurde seitens der Erzdiözese Salzburg eine erste Grobkostenschätzung erstellt, zwei Jahre später dann durch einen sachkundigen Bauunternehmer eine Sanierung als nicht sinnvoll bewertet.
Im Jahre 2012 führte die Pfarre Auffach eine Meinungsumfrage durch, wobei sich ca. 2/3 der abgegebenen Stimmen für einen Neubau ausgesprochen haben. Die Finanzkammer der Erzdiözese hat daraufhin einen Architekten beauftragt, eine Planung zur Sanierung und sinnvollen Nutzung des Pfarrhofes auszuarbeiten. Aufgrund der unüberschaubar hohen Kosten hat jedoch der Pfarrkirchenrat das Projekt also unfinanzierbar abgelehnt.
Die Planungsarbeiten wurden nun im Jahre 2014 an das Architekturbüro P3 aus St. Johann mit der Vorgabe einer kostengünstigeren Sanierung übergeben. Unabhängige Gutachten kommen aber zu dem Ergebnis, dass eine sinnvolle Sanierung des bestehenden Gebäudes nicht möglich ist!
Mit 1. September 2015 ist Pfarrer Josef Aichriedler in den Ruhestand getreten und Pfarrer Mag. Paul Rauchenschwandtner stellt sich mit frischem Elan dieser schwierigen Aufgabe. Das Architekturbüro P3 erstellt nun in Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat von Auffach, dem Bauamt und der Finanzkammer der Erzdiözese Salzburg ein Projekt zum Neubau. Die Gesamtbaukosten werden inzwischen von den Experten auf brutto € 1 Mio. geschätzt, wobei von Jänner bis März 2017 die Ausschreibungen gemacht und die Arbeiten vergeben werden. Baubeginn ist voraussichtlich Ende April 2017.
Erfreulicherweise hat die Finanzkammer der Erzdiözese in den Jahren 2010 bis 2016 für die Pfarre Auffach eine Finanzierungsrücklage von € 500.000,00 geschaffen. Die andere Hälfte kann durch ein verantwortungsvolles Wirtschaften in den vergangenen 40 Jahren aus den Eigenmitteln der Pfarre Auffach finanziert werden. Die Gemeinde Wildschönau leistet zu diesem Bauvorhaben keinen Beitrag.
Der Pfarrhof soll auch in Zukunft neben der Kirche als Zentrum des Pfarrlebens seinen Platz in Auffach haben! Alle Mitglieder des Pfarrgemeinde- und Pfarrkirchenrates tragen diese Entscheidung mit und freuen sich bereits heute auf ein gutes Miteinander im neuen Pfarrhof in Auffach.
Hier Pfarrer Paul Rauchenschwandtner im Interview:
So soll das neue Pfarrhaus in Auffach aussehen. Zweckmäßig und solide.
Der neue Pfarrhof von Süden aus gesehen
Das alte Pfarrhaus in Auffach: Schon längst Abbruchreif, nun macht Pfarrer Paul Rauchenschwandtner gemeinsam mit Erzdiözese und Pfarre Auffach Nägel mit Köpfe.