Ein Mann der Berge verabschiedet sich – Bergbahn Betriebsleiter Simon Seisl geht in den Ruhestand
Nach drei Jahrzehnten im Dienst der Wildschönauer Bergbahnen tritt Betriebsleiter Simon Seisl in den wohlverdienten Ruhestand.
25 Jahre lang prägte er als technischer Leiter das Gesicht des Unternehmens – mit großem Verantwortungsbewusstsein, unermüdlichem Einsatz und einer gehörigen Portion Herzblut für „seine“ Berge und „seine“ Bahnen.
Simon Seisl, der seine berufliche Laufbahn ursprünglich als Baggerfahrer begann, ist das Paradebeispiel für einen Mann, der sich mit Fleiß und Können nach oben gearbeitet hat.
Als er zur Bergbahn als Pistenraupenfahrer wechselte, war bald klar: Hier ist jemand am Werk, der nicht nur Maschinen versteht, sondern Menschen führen und Projekte zum Erfolg bringen kann.
Über nahezu alle Großbaustellen auf dem Schatzberg der vergangenen Jahrzehnte, begleitete Simon Seisl mehr oder weniger als „Bauleiter“ – ob beim Ausbau der Anlagen am Schatzberg, bei Modernisierungen im Sommerbetrieb oder bei der technischen Weiterentwicklung des gesamten Unternehmens.
„Simon war für uns weit mehr als nur ein Betriebsleiter. Er war ein echter Kamerad, ein Mann, auf den man sich immer verlassen konnte“, würdigte Bergbahnchef Ludwig Schäffer seinen langjährigen Weggefährten.
Besonders hob er die Kameradschaft hervor, die Seisl stets gepflegt hat – sei es gegenüber den Mitarbeitern, den Einheimischen oder den Gästen. „Das Miteinander war ihm immer wichtiger als jede Hierarchie“, so Schäffer.
Auch abseits der Betriebsräume war Simon Seisl ein Fixpunkt im Wildschönauer Gemeinschaftsleben. Bei zahllosen Veranstaltungen am Schatzberg – vom Weisenblasen über den Skitag des Lions Club, Skirennen usw. bis hin zu kulturellen und gesellschaftlichen Anlässen – war er tatkräftig an vorderster Front mit dabei.
Wenn irgendwo angepackt werden musste, war Simon schon da – meist mit einem verschmitzten Lächeln und der legendären Gelassenheit, die ihn auszeichnete.
Ein besonderes Highlight in seiner Amtszeit war der „Tag der offenen Tür“ bei den Bergbahnen – eine Idee, die Seisl maßgeblich initiierte und mit großem Erfolg umsetzte.
Hunderte Besucher nutzten damals die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der Bergbahnwelt zu werfen – von der Technik bis zur Seilspannkontrolle. Es war eine Veranstaltung, die bis heute vielen in Erinnerung geblieben ist.
Mit seinem Ruhestand geht eine Ära zu Ende, doch Simon Seisl blickt gelassen nach vorn.
„Jetzt ist Zeit für all das, was während der Berufsjahre liegen geblieben ist“, meinte Bergbahnchef Schäffer schmunzelnd bei der netten Abschiedsfeier im Berghaus Koglmoos, wo noch sein Musikerkollege Achim Riedmann aufspielte, der wenige Tage später leider plötzlich verstarb.
Bergbahnchef Schäffer fügte abschließend noch hinzu: „Wir wünschen Simon alles Gute, Gesundheit und viele schöne Stunden mit seiner Familie. Er hat sich diesen neuen Lebensabschnitt mehr als verdient.“
Dass Simon auch künftig nicht ganz ohne Berge sein wird, steht wohl außer Zweifel.
Denn wer 30 Jahre lang zwischen Talstation und Gipfel unterwegs war, wird den Blick auf die Wildschönauer Bergwelt wohl nie missen wollen.
Simon Seisl




