Die Bergrettung ist in Tirol eine unverzichtbare Institution, die weit über die Grenzen des Bundeslandes hinaus bekannt und geschätzt wird. Mit jährlich Tausenden Einsätzen garantiert sie die Sicherheit von Einheimischen und Gästen in einer der beeindruckendsten, aber auch anspruchsvollsten Bergregionen Europas. Dennoch macht das schwere Lawinenunglück vor wenigen Tagen im Zillertal nachdenklich.
Die Bergrettung Tirol ist weit mehr als ein Rettungsdienst – sie ist eine unverzichtbare Stütze des Tourismus, ein Garant für Sicherheit und ein Symbol für den Schutz der einzigartigen alpinen Landschaft. Damit sie auch in Zukunft ihre wichtige Arbeit leisten kann, braucht es gemeinsames Handeln und mehr Ressourcen. Nur mit einer starken Bergrettung bleiben die Tiroler Berge ein sicherer und attraktiver Lebens- und Erlebnisraum für alle.
Auffacher Bergrettung ist bestens gerüstet
Im Hochtal Wildschönau bildet die Bergrettung Auffach seit Jahrzehnten eine verlässliche Säule der alpinen Sicherheit – für Einheimische ebenso wie für Gäste.
Das schwere Lawinenunglück im Zillertal vor wenigen Tagen liegt jedoch auch den Wildschönauer Rettungskräften schwer im Magen. Die bereits länger geplante Lawinenübung am Wochenende wurde dadurch zusätzlich emotional geprägt.
Bezirksleiter der Bergrettung, Andreas Mayr, betonte dabei: „Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, doch wir versuchen, unsere Aufgaben so gut wie möglich zu meistern.“
Auf der „Kundl-Alm“ in der hintersten Wildschönau wurde ein komplexes Lawinen-Szenario simuliert. Der Ablauf, geprägt von fachlicher Präzision, verdeutlichte einmal mehr die Bedeutung solcher Übungen. Einzelne Stationen wurden gründlich analysiert und mit den Ausbildungsleitern besprochen. Ortsstellenleiter Andrä Fill zeigte sich zufrieden mit dem Übungsablauf: „Solche Einsätze stärken unsere Einsatzfähigkeit und das Vertrauen in unser Team.“
17 Helikopter im Einsatz
Eine entscheidende Säule der Bergrettung in Tirol sind die 17 Einsatzhelikopter, die bei Notfällen in den Bergen schnelle Versorgung und Rettung ermöglichen. Diese Maschinen sind mit modernster Technik ausgestattet und können selbst in unzugänglichem Gelände operieren – oft unter extrem schwierigen Wetterbedingungen. Ihre Effizienz spart lebenswichtige Minuten, die in Notsituationen über Leben und Tod entscheiden können.
Tourismus als Lebensader Tirols
Tirol ist ein touristisches Aushängeschild, das jedes Jahr Millionen Gäste anzieht. Ob im Sommer oder Winter – die majestätischen Alpen bieten unzählige Möglichkeiten für Abenteuer: Skifahren, Snowboarden, Wandern oder Mountainbiken.
Mit dieser Anziehungskraft geht jedoch auch eine große Verantwortung einher. Die Sicherheit der Besucher steht an erster Stelle, und hier spielt die Bergrettung eine zentrale Rolle. Die Gewissheit, im Notfall auf professionelle Hilfe zählen zu können, stärkt das Vertrauen der Gäste und macht die Region zu einem der sichersten Reiseziele für Outdoor-Aktivitäten.
Berge als Anziehungskraft
Die Tiroler Berge sind nicht nur ein sportliches Paradies, sondern auch ein kulturelles und landschaftliches Juwel. Sie ziehen nicht nur Touristen an, sondern bieten auch den Einheimischen eine hohe Lebensqualität. Gleichzeitig birgt der Zustrom von Menschen Risiken, die durch die Bergrettung gemindert werden. Mit der steigenden Beliebtheit alpiner Aktivitäten wächst auch die Verantwortung, diesen Lebensraum zu schützen und sichere Bedingungen zu gewährleisten.
Landschaftsschutz als gemeinsame Aufgabe
Neben der Sicherheit ist der Erhalt der Landschaft eine weitere zentrale Aufgabe. Unachtsamkeit, Übernutzung oder Klimaveränderungen können die sensible alpine Natur gefährden. Hier ist die Zusammenarbeit von Bergrettung, Tourismusverbänden und Umweltorganisationen essenziell, um die Balance zwischen Natur und Tourismus zu wahren.
Forderung nach mehr Unterstützung
Die Bergrettung Tirol wird großteils ehrenamtlich betrieben – eine bemerkenswerte Leistung angesichts der hohen Belastung und des zunehmenden Einsatzaufkommens. Um die Einsatzbereitschaft langfristig zu sichern, braucht es jedoch mehr Unterstützung von Bund und Land. Dies betrifft nicht nur die Finanzierung moderner Ausrüstung, sondern auch die Wertschätzung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements.
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