Ein „dicker“ Brocken für die Gemeinde Wildschönau – anstatt 3,3 Mio. nun 6 Mio. Euro für ein paar hundert Meter Wander-und Radweg
Die derzeit größte Herausforderung für die Gemeinde Wildschönau ist die Umsetzung des Geh- und Radwegs von Mühltal nach Oberau. Nach jahrelangen Diskussionen und Planungen konnte im vergangenen Jahr endlich der behördliche Teil abgeschlossen und die notwendigen Genehmigungen erteilt werden. In diesem Jahr konzentrierte sich die Arbeit auf die Detailplanung und technische Umsetzung. Die Landesbaudirektion übernahm die Projektleitung, das Baubezirksamt Kufstein die Bauleitung.
Nach den ersten Rodungsarbeiten wurden umfangreiche Bodenerkundungen durchgeführt. Besondere Planungsanforderungen stellten sich bei der Brücke über die Landesstraße im Bereich der Thalmühle sowie beim Bachverbau im unteren Abschnitt des Weges. Die Detailplanungen führten schließlich zu einem abschließenden Leistungsverzeichnis, welches nun zur Ausschreibung bereitliegt.
Doch eine neue Kostenschätzung brachte eine unerwartet ernüchternde Wendung: Anstelle der ursprünglich veranschlagten 3,3 Millionen Euro liegen die geschätzten Gesamtkosten jetzt bei rund 6 Millionen Euro.
Geplant wurde der Radweg durch die Firma AEP (Straßenplanung), im Weiteren waren Experten der Geotechnik, Statik und Naturkunde (Weißbacher) mit von der Partie. Von August Hofer wurde die Idee mit dem Seitenwechsel über die Landesstraße eingebracht.
Diese dramatische Kostensteigerung ist auf viele Detailpositionen zurückzuführen, die in den früheren Schätzungen nicht in diesem Umfang berücksichtigt worden waren. So sind etwa 1.800 m² Spritzbetonsicherung erforderlich, der Brückenbau ist aufgrund der Statik aufwendiger als erwartet, und im oberen Bereich des Weges müssen 1.600 m³ Boden ausgetauscht werden. Warum man dies nicht im Vorfeld richtig eingeschätzt hat, darüber kann wohl nur die Landesbaudirektion Auskunft geben.
Im Vergleich dazu liegt der Kostenplan des großen Bauprojektes „Unterflurtrasse Scheffau“ bei 42 Millionen Euro !!
Diese Entwicklung war ein schwerer Schlag, und es bestand Unsicherheit, wie das Projekt unter diesen Bedingungen finanziert werden kann. Glücklicherweise erhält die Gemeinde weiterhin umfassende Unterstützung vom Land Tirol.
Das Baubezirksamt Kufstein übernimmt beispielsweise eine Position von 600.000 Euro für die Erneuerung der Steinmauer an der Landesstraße im oberen Bereich. Auch die Landesregierung mit Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer hält an ihrer Zusage fest, 70 % der Gesamtkosten zu übernehmen – auch unter den neuen finanziellen Rahmenbedingungen.
Für die Gemeinde Wildschönau bleibt ein Eigenanteil von 1,6 Millionen Euro. Der Gemeinderat hat die Situation offen diskutiert und Möglichkeiten erörtert, wie dieser Betrag aufgebracht werden kann.
Durch die Verlängerung der Bauzeit bis 2026 kann die Finanzierung auf drei Jahre gestreckt werden, was etwas Entlastung bringt. Darüber hinaus kann das Gemeindeinvestitionspaket der Bundesregierung auch für dieses Projekt verwendet werden, und der Tourismusverband Wildschönau hat bereits eine Mitfinanzierung zugesagt, die Zusage wurde am Dienstag dieser Woche beschlossen.
Unter diesen Voraussetzungen ist die Finanzierung des Gemeindeanteils schaffbar. Deshalb herrscht im Gemeinderat einhellige Zustimmung, das Projekt fortzusetzen, trotz der hohen Kosten. Zu viel Zeit, Energie und Geld sind bereits in die Planung geflossen, um das Vorhaben jetzt aufzugeben. Alternativen wurden geprüft, aber alle anderen Trassen wären geologisch noch schwieriger zu bebauen und hätten zu noch höheren Kosten geführt.
Wird dieses Projekt nicht umgesetzt, wird es langfristig keine andere Verbindung zwischen Mühltal und Oberau geben.
Es ist auch klar, dass mit diesen Kosten ein Bau in Landesstraßenqualität umgesetzt wird, um die Stabilität langfristig zu gewährleisten und zukünftige Setzungen und Sanierungen zu vermeiden.
Das Vergabeverfahren wird nun abgewickelt, und im Herbst soll mit dem Gewinner des Bieterverfahrens der Baustart festgelegt werden.
Ein Kostenvergleich: Die Unterflurtrasse Scheffau am Wilden Kaiser kostet rund 42 Mio. – ein gewaltiges Bauvorhaben, dazu ein paar hundert Meter Wander & Radweg in der Wildschönau um rund 6 Mio. – das sollte dann doch im Detail aufgelistet und dem Bürger erklärt werden.
Die Variante „Roggenboden“ wurde verworfen, diese sei nicht umsetzbar…
All das habe ich schon in meinem Planungsentwurf mit Fotomontage und Zeichnung im Vorfeld mit der Behörde besprochen! Leider konnte ich keine Zustimmung von diesen und ähnlichen Möglichkeiten auch nur ansatzweise erreichen!
Mein 20seitiger Entwurf mit Fotomontage, Zeichnungen und Beschreibungen liegen diesem jetzigen Projekt zugrunde!
Die Planungen wurden von Fachleuten durchgeführt und behördlich genehmigt, womit wir auf einen baldigen Baubeginn hoffen dürfen.
Das Endprodukt ist dann sicher beachtenswert!!
https://www.wildschoenau.tv/2017/05/29/so-koennte-der-gehsteig-zwischen-oberau-und-muehltal-ausschauen/
wäre mein Favorit gewesen…. wahrscheinlich die billigste Lösung !
– die Brücke könnte man sich sowieso sparen
Als Initiator und Verursacher dieses Projektes, möchte ich folgendes festhalten:
Über 30 Jahre schon wird über die Notwendigkeit dieser Wegverbindung von Mühltal nach Oberau-Dorf diskutiert. Wir als familienfreundliche- und Tourismusgemeinde dürfen uns diesen Zustand nicht mehr leisten, unsere Gemeindebürger und Touristen zu Fuß von Dorf zu Dorf, über die stark befahrene Landesstraße – zwischen Berg und Leitschiene- wandern zu lassen! Alle wissen auch, dass dieses Teilstück eine besondere Herausforderung – für Planung und Herstellung – darstellt!
Damals als Gemeinderat war mein Bestreben, einen Fußweg zu errichten, welcher wesentlich einfacher zu realisieren gewesen wäre. Nachdem aber schon vor ca. 25 Jahren die Landesförderung für Radwege bis zu 70% möglich gemacht wurden war es naheliegend, diesen Weg als Rad- und Wanderweg auszubilden! Mittlerweile hat sich die Radmobilität massiv entwickelt. Schon daher ist eine baldige Realisierung von besonderer Bedeutung!
Meiner Ansicht nach, wäre dieses Projekt wesentlich einfacher herstellbar, die Behörden lassen aber keinen Ermessensspielraum zu, alles muss jahrhundertfest, geologisch sowie statisch sattelfest geplant und gebaut werden. Wesentlich günstiger wäre es, mit manch einfacheren Maßnahmen -aber sicherheitstechnisch korrekt – zu bauen und nötigenfalls Reparaturen zu riskieren!
Zur aktuellen Situation: Das Projekt ist ausführungsreif geplant und behördlich genehmigt, die Finanzierung von Seiten des Landes gesichert! Wir Wildschönauer dürfen uns doch über eine baldige Realisierung freuen!! Nach Fertigstellung weiß jeder diesen Weg zu schätzen und die Baukosten sind in einigen Jahren schnell wieder vergessen!
Niemand braucht sich zu fürchten, dass je ein Cent dem Gemeindebürger abverlangt wird, außerdem fließen einmal Landesgelder in die Wildschönau, ansonsten werden diese Gelder in andere Projekte im Land Tirol investiert!
Wir haben von damals die Ortsumfahrung Oberau-Kirchen noch in guter Erinnerung!
Wollen wir uns so etwas nochmal leisten??
Hofer August
Mein Vorschlag wäre,wenn man an der Mauerkrone entlang der Strasse einen „Gitterweg“ anbringen würde,so wie
beim Besinnungsweg oder in der Leutaschklamm ,da würde sich die Brücke erübrigen.
Die Radfahrer müßten allerdings weiterhin auf der Strasse fahren.
Barbara Weißbacher.
Also wenn man solche Kostenschätzung liest,Brauch ich keine Angebote mehr! da genügt auch “ Daumen mal Pi“ Diese Schätzungen sind Unseriös und nicht mehr Glaubwürdig.
Ich kenne mich zwar nicht mit den örtlichen Begebenheiten aus, aber was das heute alles kosten soll ist doch nicht normal. Am Ende kommt dann nochmal 1 Mio. drauf aus welchen Gründen auch immer und fertig zum Endtermin?…..naja werden wir dann sehen.
Viel zu teuer und nicht wirklich eine ideale Lösung. Es kann nur die Variante Roggenboden eine sinnvolle Lösung ergeben.