Wahl 2024: Die ÖVP Hochburg Wildschönau verliert 17,10 % an Stimmen
Die Ergebnisse der EU-Wahl in Tirol sind nun bekannt: Die Volkspartei (ÖVP) bleibt mit 30,1 Prozent der Stimmen zwar an erster Stelle, verzeichnet jedoch einen deutlichen Verlust gegenüber dem Wahlergebnis von 2019, als sie noch 42,6 Prozent erreichte. Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) folgt mit 24,1 Prozent, was hinter dem Bundesergebnis liegt, aber gegenüber 2019 (15,2 Prozent) einen deutlichen Zuwachs bedeutet.
Einen herben Verlust musste die Gemeinde Wildschönau verzeichnen, die ÖVP verlor 17,10 %, die FPÖ gewann + 6,15 % dazu, die SPÖ kam auf 3,91 % Stimmenzuwachs.
Noch mehr ÖVP-Verluste erlitt die Nachbargemeinde Alpbach, dort fuhr man ein Minus von 25,10 % ein, die FPÖ kam auf einen Zuwachs von 13,71 %. Beide Gemeinden galten bisher als sichere Hochburgen der Österreichischen Volkspartei, das scheint nun zu bröckeln.
Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) erhielt in Tirol 17,95 Prozent der Stimmen und konnte sich damit im Vergleich zu 2019 (15,5 Prozent) verbessern. Die Grünen verzeichnen Verluste und liegen mit 11,25 Prozent (2019: 16,3 Prozent) knapp vor den NEOS, die 11,22 Prozent (2019: 8,8 Prozent) erzielten. Die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) erhielt 2,57 Prozent, und die Liste „Der Wandel“ (DAN) kam auf 2,67 Prozent.
Das vorläufige Endergebnis der EU-Wahl in Tirol, ohne Zuordnung der Wahlkarten, weist eine Wahlbeteiligung von 46,17 Prozent auf. Tirol wird in der kommenden Legislaturperiode auf EU-Ebene von Sophia Kircher (ÖVP) und Gerald Hauser (FPÖ) vertreten. Kircher war auf Listenplatz vier gereiht, Hauser bei den Freiheitlichen auf Platz fünf. Von den insgesamt 20 Abgeordneten aus Österreich stellt die FPÖ künftig sechs, ÖVP und SPÖ jeweils fünf sowie Grüne und NEOS jeweils zwei.
Reaktionen auf das Wahlergebnis
ÖVP-Landesgeschäftsführer Sebastian Kolland zeigt sich erleichtert und enttäuscht zugleich: „Wir freuen uns, dass mit Sophia Kircher künftig wieder eine Tirolerin im Europäischen Parlament vertreten sein wird. Dieses Wahlziel ist erreicht. Nach dem Rekordergebnis für die Volkspartei im Jahr 2019 schmerzen allerdings die Verluste bei dieser Wahl natürlich sehr.“
Die EU-Wahl in Tirol hat das politische Landschaftsbild der Region erneut deutlich geprägt. Während die Volkspartei trotz erheblicher Verluste weiterhin die stärkste Kraft bleibt, konnte die FPÖ signifikant zulegen. Die SPÖ verzeichnete ebenfalls Zugewinne, während die Grünen und die NEOS fast gleichauf liegen. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,17 Prozent und unterstreicht das politische Interesse der Tiroler Bevölkerung an europäischen Themen.
Das Hochtal Wildschönau