VP-Brugger kontert dem stellv. Landesumweltanwalt Walter Tschon: „Kleine Ski-Lifte in Tirol entscheidend für Lebensqualität und lokale Wirtschaft“ –
VP Tirol Tourismussprecherin Katrin Brugger stellt sich heute offen gegen die Ideen vom stellvertretenden Landesumweltanwalt: „Ich möchte betonen, dass die kleinen Skilifte, insbesondere die Schlepplifte in Dorfnähe, eine entscheidende Rolle für den Tourismus, die lokale Wirtschaft und die Lebensqualität in Tirol spielen.
Was im östlichen Teil Österreichs zunehmend verloren geht, sollte bei uns solange es geht bewahrt bleiben. Denn diese Aufstiegshilfen ermöglichen Einheimischen und Gästen das Skifahren vor der Haustüre, was auch Klima-ökologische Vorteile bringt. Die damit verbundene Infrastruktur wie Skischulen, Sportgeschäften und Gastronomie schafft direkte und indirekte Wertschöpfung, die zur wirtschaftlichen Entwicklung und Stabilität der Region beiträgt.“
Der stellv. Landesumweltanwalt Walter Tschon meinte in einem Bericht vom 6. März 24 der Tiroler Kronenzeitung unter anderem:
„Man muss vielleicht auch den Mut haben, einige Anlagen wieder rückzubauen. Ich spreche hierbei vor allem von Schleppliften und kleineren Anlagen. Die eine oder andere Anlage macht ja auch im Sommer Sinn.“
Und wie sieht es angesichts des Schneemangels in tieferen Lagen mit der „Flucht nach oben“ aus? Sprich: Dass in höheren Lagen ausgebaut wird? Das sieht Tschon überaus kritisch. „Je höher Skipisten und Anlagen im Gebirge angelegt sind, desto gravierender sind die Auswirkungen auf Fauna und Flora, Boden, Bergwald und Wassergefüge. Viele Strukturen wurden zerstört.“ Schon jetzt würden jeden Sommer „massive Bauarbeiten“ in den Gletscherskigebieten stattfinden. „Nicht um neue Anlagen zu errichten, sondern um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Dort oben bröckelt es, es ist sehr gefährlich und man muss zum Teil auch sprengen.“
Ebenfalls kritisch sieht Tschon die Option der Beschneiung. „Wir können uns in Tirol noch glücklich schätzen, weil wir eine enorme Trinkwasserqualität haben. Man darf aber auch nicht außer Acht lassen, dass es Regionen in Tirol gibt, wo es im Sommer zu wenig Wasser gibt.“
Ist der Wintertourismus somit vom Aussterben bedroht? Das glaubt Tschon nicht. „Viele Gebiete stellen sich schon auf die veränderte Situation ein. Und Schnee wird es immer geben. Die Frage ist nur, wo und für wie lange.“ Abschließend glaubt er sogar „an einen ganzjährigen Tourismus in Tirol. Wir sehen jetzt schon, dass Italiener bei uns im Sommer Urlaub machen, weil es hier kühler ist. So gesehen bringt uns die Erderwärmung einen Vorteil“.
Redaktion Tiroler Kronenzeitung: Manuel Schwaiger
Foto : Fischer