Silvester 23/24: Geballert wurde wie nie zuvor – selbst Verbote und gut gemeinte Aufrufe helfen nicht
Das Jahr 2023 endete sehr turbulent und lautstark! Und man möchte glauben, dass man aus diesem nicht immer erfreulichen Jahr so einiges dazu gelernt hat. Doch weit gefehlt. Kriege und Unruhen weltweit, Hunger und sonstige Katastrophen, Teuerungen und unkontrollierte Zuwanderungen, und bei uns wurde gefeiert, was das Zeug hielt. Natürlich kann das jeder so halten, wie er es für richtig hält. Dennoch haben sich viele Bürger des Hochtales über die sinnlose Ballerei, auch mitten in Wohngebiet zu Recht geärgert. Da nützen alle Aufruf des Landes, der Gemeinde, dem Bauernbund oder Tierschützer nichts.
Angesichts der Situation, wie es heuer war, stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, man hätte dieses Neujahrsfeuerwerk, dies 2002 vom damaligen TVB Direktor Heinz Schwendinger, Toni Silberberger und Kulturreferenten Peter Weißbacher ins Leben gerufen wurde, beibehalten hätte.
Natürlich gehören Raketen, Feuerwerke und Knallkörper zum Jahreswechsel, doch die negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt sind groß. Ganze Felder wurden heuer mit Abfall „zugeschüttet“, bei den Bauern und Landwirten läuten die Alarmglocken, denn vieles wird erst im Frühjahr sichtbar.
Die Landwirte tun alles, um die Angst der Tiere zu lindern und auf ihr Wohlergehen zu achten. Die Felder, auf denen hochwertige Lebens- und Futtermittel produziert werden, währenddessen verschmutzt. So gerät das Tierwohl auch nach der Silvesternacht in Gefahr, denn die Abfälle kommen ins Tierfutter gelangen und dort Verletzungen und Krankheiten verursachen.
Durch diese Ballerei steigt die gemessene Feinstaubbelastung in Tirol jedes Jahr um den Jahresbeginn um ein Vielfaches. Zum Jahreswechsel 2022/2023 wurde der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter wieder an einer Messstelle in Tirol überschritten – aufgrund der günstigen Wetterbedingungen fiel die Belastung aber verhältnismäßig gering aus.
Generell nimmt die gemessene Belastung zum Jahreswechsel in Tirol seit einigen Jahren kontinuierlich ab. Die Feinstaubpartikel, die oftmals kleiner als 2,5 Mikrogramm sind, sind für den Menschen wesentlich bedenklicher als größerkörniger Staub aus dem Hausbrand und schädigen die Gesundheit.
Doch nicht nur die Luftqualität wurde zu Silvester beeinträchtigt – insgesamt entsteht durch Feuerwerke eine beträchtliche Menge an Restmüll, der großteils abgebrannt und zerstückelt in der Umwelt verstreut wird. Die enthaltenen toxischen Schwermetallpartikel wie Blei, Nickel, Arsen und Cadmium werden zunächst durch die Explosion in der Luft freigesetzt und gelangen nach dem Absinken in Böden und Gewässer und damit auch in den Nahrungskreislauf von Menschen und Tieren.
Walter Klingler hat dies in einem kurzen Statement zusammen gefasst:“ Leider hat Dein Aufruf nicht gefruchtet… – Die Ballerei hat heuer wohl alles in den Schatten gestellt, und in Summe wurde wohl mehr verballert als in den letzten Jahren! Da wär das Klangfeuerwerk ein Furz dagegen, was da in die Luft geschleudert wurde. Ganze Felder wurden von dem Abfall zugeschüttet – da regt sich kein Bauer auf! Vor allem unsere deutschen Gäste (so habe ich das beobachtet) – sei es in Hotels, gepachteten Häusern, etc. haben hier geballert, als gäbe es kein Morgen. Auch die Lautstärke und die Wucht der Geschosse waren sehr extrem, einfach unglaublich“.
Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen darüber doch einige Gedanken machen, wie man dies in Hinkunft etwas strenger handhaben könnte.
„UND JETZT RED I – MEINE MEINUNG ZU DIESEM THEMA:
Sie können gerne Ihren Kommentar dazu schreiben, dabei auf die Wahrung der Regeln beachten.
Der Dreck aus der Silvesternacht landet irgendwo auf den Feldern und Futterflächen. Und letztendlich in der Nahrungskette.
Der Dummheit der Menschen ist leider nicht durch Gesetze oder Verordnungen beizukommen!