Flughafenfest in Innsbruck mit Wildschönauer Beteiligung
Tausende strömten heute wieder auf den Innsbrucker Flughafen, der zum „Flughafenfest 23“ geladen hat. Die Faszination des Fliegens, der Fluggeräte und der modernen Technik begeistert Jung und Alt, wenngleich in den Vormittagsstunden der Himmel die Schleusen ziemlich weit geöffnet hatte. Doch nach und nach besserte sich das Wetter, und nach dem Überflug der Eurofighter des Österr. Bundesheeres demnach auch die Stimmung der Besucher.
Einer der Höhepunkte war die Landung des fliegendem Kronjuwel aus der Sammlung der Flying Bulls, die DC-6B !
Pilotiert das Prachtstück vom Wildschönauer Raimund Riedmann, dem Chefpiloten der Flying Bulls. Jahrelang stand die Maschine im Dienst des damaligen Staatschef Tito, und über Jahre hinaus wurden damit Regierungschefs und andere Persönlichkeiten chauffierte. Das Flugzeug – Baujahr 1958 – mit der beeindruckenden Vergangenheit imponiert durch seine Größe und seiner unverwechselbaren Retrolackierung.
Weltweit bekannt wurde die Maschine vor allem aber wegen ihrer spannenden Historie. Noch im Jahr ihrer Herstellung 1958 bei Douglas in Santa Monica wurde sie an die jugoslawische Staats-Airline JAT ausgeliefert. Staatschef Marschall Josip Broz Tito ließ sie zu einem Luxusflugzeug für sich und seine prominenten Gäste umbauen. 1975 verkaufte Tito die Maschine dann an Zambias Staatschef Kenneth Kaunda, der sie ebenfalls als VIP-Flugzeug nutzte – bis er sie auf das Vorfeld des Flughafens von Lusaka „abschieben“ ließ.
Genau hier betraten die Flying Bulls die Bühne. Im März 2000 entdeckte Sigi Angerer, der damalige Chefpilot der Flying Bulls, eine in Afrika zum Verkauf stehende DC-6B in einem Luftfahrtmagazin. Angerer schaltete schnell! Am 7. Juli 2000 hob die Maschine in Windhoek ab. Der Flug nach Salzburg über vier Teilstrecken dauerte knapp 28 Stunden und verlief zum Glück reibungslos. Die Restaurierung auf den Standard der Flying Bulls startete 2001. Erst im Sommer 2004 – nach drei Jahren und zehntausenden von Arbeitsstunden – konnte sie die Werft verlassen.
Einst in Namibia unter dem Namen „Fish Eagle“ und dem namibischen Kennzeichen V5-NCF eingetragen, erhielt die DC-6B kurz nach ihrer Ankunft in Österreich das amerikanische Kennzeichen N996DM. 13 Jahre später wurde ihr die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen – als erste DC-6B überhaupt. Seither trägt das Prunkstück der Flying Bulls die österreichische Kennung OE-LDM.
Die Maschine, die als einzige DC-6B in Österreich registriert ist, beeindruckt mit einem komplett neuen Interieur, vier neuen Motoren und einer modernen Bordelektronik. Das einhellige Urteil der Experten: Die DC-6B ist heute besser als 1958 – zu dem Zeitpunkt, als sie die Werkhallen von Douglas verließ.
Auch im Einsatz des Innsbrucker Flughafenfests war Alexandra Kistl vom „Zwecklhof“ mit ihrem Black Labrador, die zur Suchhundestaffel der Roten Kreuzes gehört.
Drei Wildschönauer beim Flughafenfest in Innsbruck: v.l.: Toni Silberberger, Raimund Riedmann – Chefpilot der Fying Bulls und „Schnapskaiser“ Sigi Kistl. Im Hintergrund die weltbekannte DC 6 der Flying Bulls.
Alexandra Kistl (2.v.l.) ist Mitglied der Suchhundestaffel des Roten Kreuzes, auch sie war mit ihren Kollegen im Einsatz.
….und noch ein Wildschönauer: Prof. Hubert Haas, Mikrobiologe an der Uni.Innsbruck, Sigi Kistl, Dr.Walpurga Weyrer – Stellv. Ärztliche Direktorin der Innsbrucker Klinik und dessen Sohn Sebastian, ein junger Segelflugpilot des Innsbrucker Segelflugverein.