Haubenkoch Reini Klingler verlässt das Gasthaus „Kundler Klamm“ – Familie, steigende Kosten und Personal sind die Hauptgründe
Das ist wahrlich keine gute Nachricht aus der Tourismusbranche, Haubenkoch Reinhard (Reini) Klingler verlässt mit Saisonende das Gasthaus „Kundler Klamm“. Damit verliert die berühmte Schlucht eine weit um bekannte Persönlichkeit des guten, und gehobenen Geschmacks, und damit einen Botschafter der hervorragenden Tiroler Küche.
In den acht Jahren wurde das Gasthaus „Kundler Klamm“ zu einem Zentrum der kulinarischen Genüsse in jeder Hinsicht. Reini Klingler und sein Team hatten großen Anteil am enormen Aufschwung des touristischen Geschehens eines der bekanntesten Ausflugsziele des Tiroler Unterlandes.
Den Schritt hat sich die Familie Sandra und Reinhard Klingler lange und gut überlegt, den letztendlich waren sie es, die das Speiserestaurant weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht haben. Die sprichwörtliche Tiroler Gastlichkeit war den Gastgebern sehr wichtig, daher bedauern viele den Abgang der Wirtsleute. Auch Besitzer Reinhard Pirchmoser bedauert den Abgang von Reini Klingler.
Reinhard Klingler hat seit Beginn seiner Karriere stets großen Wert auf gute heimische Qualität gelegt, das war ihm wichtig. Bestätigt wurde seine Kochkunst mit „Hauben“ von Gault Millau und „Gabeln“ von Falstaff.
Einer der Hauptgründe ist die in Auffach lebende Familie, mit drei heranwachsenden schulpflichtigen Kinder. „Es bleibt einfach keine Zeit für unsere Kinder“, sagt Sandra.
Und dann bringt Reinhard noch zwei weitere Aspekte ins Spiel. „Die Preise für gute Produkte steigen ständig, und da ist die Fahnenstange noch nicht erreicht“, sagt Klingler. „Und ob unsere Gästeschicht bereit ist, das zu zahlen, ist ein weiteres Kapitel“, meint der Haubenkoch. „Wenn man heute ein schönes Steak richtig kalkuliert, dann geht das in Richtung 50 €, und das sind die wenigsten bereit zu zahlen“, so Klingler.
Vom fehlenden Personal im Gastgewerbe braucht man eigentlich nicht extra zu berichten. „Vor allem fehlt es an guten und ausgebildeten Fachkräften, und das wird immer schwieriger“, so Reini Klingler. Wie das noch endet, weiß auch er nicht.
Tag für Tag, von früh bis spät in die Nacht in der Küche stehen, das wird sich bei vielen Betrieben, die nur Restaurant-Betriebe führen, auch aus kaufmännischer Sicht nicht mehr ausgehen, ist sich Klingler sicher. Und dazu kommt, dass dies alles keinen Spaß mehr macht, „denn nur noch arbeiten bis zum Umfallen, dies kann es einfach nicht sein“, sagt Sandra.
Es war für Sandra und Reinhard Klingler eine schöne Zeit in der „Kundler Klamm“, mit guten Partnern, einem tollen Team und tausenden von zufriedenen Gästen.
Pläne, wie es für Reinhard Klingler weiter geht, will er noch nicht verraten. Bis zum November 22 bleibt man noch an „Board“, dann geht’s erstmals zurück in die Heimat nach Auffach.
Sandra und Reinhard Klingler verlassen das Gasthaus „Kundler Klamm“. Es war eine schöne Zeit….
Reinhard Klingler’s Kochkunst zählt in der gehobenen Tiroler Küche zu den Allerbesten. Ein Meister des guten Geschmack….