Herz-Jesu-Sonntag in Oberau – Feuerbrennnen und Prozession eine uralte Tradition
Nicht nur die Herz-Jesu-Prozession ist in der Wildschönau – und besonders für die Schützen – ein fixer Bestandteil im Jahreskreis: auch die jahrhundertealten Herz-Jesu-Feuer gehören dazu. Die heutige Prozession in Oberau war wieder ein echtes Bekenntnis zur Tiroler Heimat und Brauchtum.
Die Verehrung des Heiligsten Herzen Jesu geht vor allem auf die Jesuiten zurück, dabei wird Jesus Christus unter dem Gesichtspunkt seiner durch sein Herz symbolisierten Liebe verehrt. Der Jesuitenorden verbreitete diese besondere Verehrung vor allem durch ihre geleiteten Volksmissionen – die älteste als Druck erschienene Herz-Jesu-Predigt stammt aus dem Jahr 1666.
Gehen wir zurück in das Jahr 1796: der Krieg traf unser Land vollkommen überraschend und dementsprechend unvorbereitet. Im April wurde Tirol in Kriegsbereitschaft versetzt und schon drei Wochen später wurde ein 7.000 Mann starkes Heer an die südlichen Grenzen geschickt. Ein aus 24 Mitgliedern bestehender Ausschuss der Tiroler Landstände traf daraufhin in Bozen zusammen, um über weitere Vorgehensweisen zu beraten.
Auf Vorschlag des Stamser Abtes Sebastian Stöckl wurde das Land dem „Heiligsten Herz Jesu“ anvertraut, um göttlichen Beistand zu erhalten. Dieser Herz-Jesu-Schwur hatte einen bis dahin noch nicht erlebten Zulauf an Freiwilligen zur Folge und als daraufhin die Franzosen überraschend besiegt wurden, wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag.
Auch Andreas Hofer und seine treuen Mitstreiter beteten 1809 zum heiligsten Herzen Jesu und vertrauten auf seinen Schutz – das „heilige Land Tirol“ hat seinen Namen mit Sicherheit aus dieser Zeit.
Auf vielen Tiroler Schützenfahnen finden sich Abbildungen des Heiligsten Herzen Jesu, denn alle Schützenfahnen haben neben einer weltlichen Seite, auf der meist der Tiroler Adler aber auch die Namensgeber der Kompanien abgebildet sind, auch eine kirchliche.
Seit alters her wir der Landesbund mit dem Herzen Jesu jedes Jahr erneuert: es wehen die rotweißen Fahnen in den Tiroler Dörfern und abends leuchten von allen Bergen die Flammenzeichen, denn auch die Herz-Jesu-Feuer gehören an diesem Wochenende dazu. Sie wurden damals im Jahr 1796, zum Zeichen des Schwurs, entzündet und tauchen Jahr für Jahr die Berggipfel in ein mystisches und beeindruckendes Licht.
Pfarrer Paul Rauchenschwandter durfte sich über eine großartige Prozession freuen. Musikkapelle, Scharfschützenkompanie, Sturmlöder, fesche Frauen in Kassettltracht, Landjugend, Feuerwehr, Kameradschaftsbund, Kirchenchor und viele andere nahmen heute daran teil.
Der zweite Altar wurde beim „Essbaum“ errichtet, eine passende Kulisse für die Prozession
Die feschen Frauen im Festtagsgewand
Die „Mutter Gottes“ darf bei der Prozession nicht fehlen
Auch den jüngsten gefiel die Prozession
Pfarrer Paul Rauchenschwantner erteilt den Segen
…es ging über die Heachgass…..
Vor dem Haus „Essbaum“
Der Kameradschaftsbund
Scharfschütze Hans Gwiggner
trachtige Hutmode……
Die BMK Oberau
Scharfschützenkompanie…..
Die FF Oberau
….und hier noch weitere Bilder dieser beindruckenden Prozession