Ein perfekter Almservice……
Wer kennt das nicht: Nach einer schönen Bergtour oder Wanderung freut man sich auf ein erfrischendes Getränk, am besten gekühlt in einem Trog mit frischem Quellwasser! Denn nicht überall hat man genügend Almpersonal, um diesen Wunsch persönlich zu erfüllen, also greift man zu einer „Notlösung“, die mittlerweile im ganzen Land schon praktiziert wird. Der Wassertrog vor der Almhütte dient als „Kühlschrank“ für die Getränke, das Motto lautet „nimm dir was du magst, aber vergiss bitte nicht das zahlen, schean Dank“…
„Grundsätzlich sind die Bergwanderer ehrliche Leute“, meint Senner Oswald von der 1805 Meter hoch gelegenen „Gressensteinalm“in der hintersten Wildschönau, der halt nicht immer vor Ort sein kann. Dafür ist aber sein Trog täglich bestens aufgefüllt, und wenn die Bergwanderer vom Großen Beil oder Sonnjoch kommend an der Hütte vorbeikommen, dann freuen sich alle über ein frisches Bierchen, bestens gekühlt mit Quellwasser der Wildschönauer Ache, die hier oben entspringt.
Diese Almidylle ist aber in großer Gefahr. Grund ist der Wolf, der den Almbauern riesige Sorgen bereitet. Wenn das so weitergeht, dann werden diese Hochalmen bald nicht mehr bewirtschaften können, sagt Oswald und auch viele andere Bauern.
Ob man diese einmalig schöne Alm- und Kulturlandschaft wegen eines großen Raubtier opfern muss, diese Frage sollte nun rasch geklärt werden…..
Der „Freiluftkühlschrank“ auf „Gressensteinalm“ ist immer gut gefüllt….
Oswald Thaler“ Der Großteil der Bergwanderer sind ehrliche Leute“…..
„Gressensteinalm“
Sehr geehrter Herr Silberberger,
schade, dass auch Ihre Kommentare mit Vorwürfen geprägt sind. Auf mich wirkt diese Berichtserstattung leider nicht seriös. Ich habe persönlich bereits einige Herdenschutzalmen in Europa besucht und mit Bauern vor Ort gesprochen, die bestätigen, dass Alm und Wolf/Bär funktionieren kann. Ich nenne Ihnen konkret Folgende:
Bergbauernfamilie Mirko Francesco aus dem Majella Gebirge in Italien, Pasturs in der Lombardei, die Nanosalmen in Slowenien, ebenso die Navarni Kloma Alm in Slowenien, die Alp Zanai in der Schweiz /St. Gallen,,,,,,Die Liste lässt sich fortsetzen.
Es gibt viele positive Erfahrungen mit Herdenschutz, auch in armen Regionen Europas und in Touristengebieten, wie das Majella Gebirge, in das am Wochenende tausende Römer strömen. Da sind noch mehr Mountainbiker und Wanderer unterwegs als in der Wildschönau.Wäre doch peinlich, wenn wir Tiroler das nicht schaffen. Und wir werden es schaffen müssen, denn ein einfacher Abschuss von Wolf/Bär wird aufgrund der Rechtslage nicht möglich sein. Also schauen Sie sich die Almregionen persönlich an, bei den Herdenschutz funktioniert. Sprechen Sie mit den Bauern vor Ort und ihren Erfahrungen. Und lassen Sie sich bitte auch von den Erfahrungen der Förster in wolfsbewohnten Bergregionen berichten, welche Auswirkungen der Wolf auf das Wild und den Bergwald sowie den alpinen Matten hat. Ich höre die Ängste und Forderungen der Landwirte in Tirol, habe aber auch mit Almbauern und Schafhaltern in Wolfsgebieten gesprochen. Meiner Ansicht nach ist eine Koexistenz von Alm und Wolf möglich. Ich bin gespannt zu welchem Ergebnis Sie nach einer sorgfältigen Abwägung kommen. Hochachtungsvoll.
Bedauerlicherweise ist die Berichtserstattung auf diesem Portal sehr einseitig. Es kommen in Berichten nur die Wolfsgegner zu Wort. Einige sachliche Informationen und praktische Erfahrungen lassen sich unter folgenden Link einsehen:
https://www.wwf.at/de/menu1126/subartikel5642/?useMobile=false
Wichtig ist, die Ängste und Sorgen der Bauern und der Bevölkerung ernst zu nehmen und praktische Lösungen zu finden. Viele Almregionen zeigen, dass eine Koexistenz von Alm und Wolf möglich ist. Es muss und wird sich allerdings etwas ändern.
Lieber Herr Joachim, nennen Sie mir bitte eine Almwirtschaft in den Bergregionen wo dies funktioniert?? Leider dürften Sie von alpiner Almwirtschaft keine Ahnung haben, geschweige von der Möglichkeiten eines „Herdenschutz“ im hochalpinen Gelände. Es funktioniert weder in der Schweiz (im Jahre 2020 700 tote Tiere) noch sonst wo. Nennen Sie vernünftige Vorschläge, aber kommen Sie nicht mit irgendwelchen Herdenschutzmaßnahmen die erstens nicht funktionieren und unbezahlbar sind. Zudem stellen gute Herdenschutzhunde eine enorme Gefahr für den Menschen dar, denn dieser greift alles an was sich der Herde nähert. Also träumen Sie weiter, und klären Sie mit Sachverstand die Bauern auf, welcher Vorteil die Wiedereingliederung des Wolfes für unsere Kulturlandschaft bringt…..
T. Silberberger