Zum Ableben von Sepp Margreiter: Erinnerungen an einen besonderen „Wildschönau-Freund“
Josef „Sepp“ Margreiter aus Kundl, der ehemalige Wirt der „Tiroler Stuben“ in Wörgl hat vor wenigen Tagen seinen letzten Weg angetreten – ein Unterinntaler Original, Querdenker und besonderer Freund der Wildschönau.
Mit Sepp Margreiter, dem ehemaligen Wirt der bekannten „Tiroler Stube“ und Vater von Tirol’s Chef-Touristiker Josef Margreiter, ist am Samstag echtes Unterinntaler Original verstorben, der als Kundler auch eine enge Verbindung in die Wildschönau hatte.
Für Sepp hieß es bereits in sehr jungen Jahren hart zupacken. Ob als Stall Bursche beim „Buna-Bauern“ in Liesfeld, auf der „Fleiding- und Breitegg-Alm“ als Hüter-Bua, im Winter als Rundholz-Führer aus der Wildschönau durch die „Kundler Klamm“. Besonders gerne war Sepp auf der „Schönanger Alm“ oder auch am „Schatzberg“ unterwegs. In guter Erinnerungen blieben dabei lange Diskussionen um die Zukunft des Landes, besonders aber des Bauernstandes und des Tourismus.
Im Jahre 1962 heiratete Sepp Margreiter, Käthe-die „Baßgeiger-Tochter“ aus Wörgl.
So „nebenbei“ waren Sepp und seine Käthe 1963 Begründer und Betreiber des ersten Natur-Eislaufplatzes in Kundl. Eigentlich darf man die beiden als die Begründer der Kundler Eislaufzeit betrachten. Damals auf ganz privater Basis, mit selbst produziertem Natureis auf freiem Feld und ohne jede öffentliche Förderung. Die gute Idee und Tatkraft der beiden führte zum Erfolg.
1965 bot sich dann die Gelegenheit eine neue Aral-Tankstelle in Wörgl auf dem „Baßgeigerfeld“ an der Innsbruckerstrasse anzusiedeln. Die Tankstelle wurde von Käthe und Sepp dann auch gleich als Pächter übernommen. So „nebenbei“ blieben die kleine Landwirtschaft und der Eislaufplatz in Kundl weiterhin Arbeitsfelder der beiden Eheleute mit ihren drei Kleinkindern.
1967 begannen Käthe und Sepp gewohnt eigenhändig mit dem Bau eines Tank- stellen-Espresso. Sie eröffneten dieses Lokal, trotz einiger Gegenwehr bestehender Konkurrenz – weil es damals noch die Bedarfsfrage gab – 1968 als „Tiroler Stüberl“
1972 konnte die Konzession auf „Cafe-Grill-Restaurant“ erweitert und dazu auch die erste Pizzeria im Bezirk Kufstein eröffnet werden. Mit kräftigem Einsatz und Talent von Käthe war der Zulauf zum Gastbetrieb sehr gut und wurde im ganzen Bezirk bekannt. Bauliche Erweiterungen wurden damals noch mit eigener Handarbeit erledigt.
Aus dem „Tiroler Stüberl“ wurde 1978 nun die „Tiroler Stuben“.
Öffentlich tätig war Sepp beginnende als Ministrant, Mitglied der Musikkapelle Kundl, Obst- und Gartenbau-Obmann in Kundl, dann im Fremdenverkehrsausschuss und als Feinspitz-Wirte-Obmann in Wörgl, in der Wirtschaftskammer Tirol und als Wassergenossenschaft-Obmann in Ellmau-Hausberg.
v.l.: Tirol-Holding-Chef Josef Margreiter mit seinem Sohn, und seinen Eltern Käthe und Sepp Margreiter.
Da war Sepp (Links stehend) in seinem Element: Musik gehörte bei ihm dazu.
Waren viel unterwegs: Sepp und Käthe Margreiter