Heute in der TT: Heizwerk im Wohngebiet: Gesundheit steht auf Spiel
Zum Thema „Wenn es Asche vom Himmel regnet“ vom 18. Jänner, gibt es heute nun einen bemerkenswerten Leserbrief von den betroffenen Anrainer Sepp und Robin Schroll, der all jenen die keine TT abonniert haben, nicht vorenthalten werden soll.
Es ist für uns und andere Anrainer ein kleiner Lichtblick, dass der Störfall des Biomasse-Heizkraftwerkes in Wildschönau/Oberau zum öffentlichen Thema gemacht wurde. Was man zur leidvollen Historie der Anrainer auch wissen sollte, ist der Umstand, dass das Kraftwerk ursprünglich errichtet wurde, um Schulen, Kindergarten und Gemeindeamtsgebäude wärmetechnisch zu versorgen.
Im Laufe von mehreren Jahren wurde jedoch die Kapazität um ein Vielfaches erhöht. Mehrere Objekte – viele Wohnungen und auch ein großes Hotel – wurden angeschlossen, wodurch der Schadstoffaustausch wesentlich anstieg.
Normalerweise stehen Fernheizwerke an der Peripherie, um die zu versorgenden Wohngebiete – in diesem Fall auch die Volks- und Hauptschule sowie dazugehörige Spielplätze – nicht zu belasten. Noch dazu wird der Spitzenbedarf mit Öl abgedeckt!
Die extreme Belastung der Anrainer durch das Heizwerk mit der Inversionswetterlage zu entschuldigen, ist fast als Hohn zu interpretieren, denn ein ernst zu nehmendes Genehmigungsverfahren muss dies berücksichtigen. Auch ein höherer Schornstein ändert am Ausstoß nichts.
Es muss seitens der Betreiber wohl eingestanden werden, dass ein Heizwerk mit dieser Kapazität und weiteren Anschlüssen nicht in einem Wohngebiet betrieben werden kann, außer man begnügt sich mit der reinen Versorgung von Schulen, Kindergarten und gemeindeeigenen Gebäuden.
Über 600 Unterschriften sollten den Verantwortlichen der Gemeinde zu denken geben, um im Einvernehmen mit der Bezirkshauptmannschaft den Betrieb auf dieses Maß zu reduzieren, damit die örtliche Bevölkerung wieder gute Luft zum Atmen hat. Letztlich steht auch die Gesundheit von Kindern auf dem Spiel!
Dementieren wollen wir die Aussage, dass dies der erste Vorfall dieser Art war. Es gibt sie schon seit vielen Jahren – einmal mit mehr Rauch, mehr Staub oder mehr Ruß. Es mag sein, dass die Werte bei Messungen „top“ sind. Wir können uns nur daran orientieren, was bei uns ankommt. Zahlreiche Fotos und Dokumentationen über Jahre beweisen das.
Sepp und Robin Schroll, Anrainer Oberau, 6311 Wildschönau
Bevor der neue Kindergarten (rechts) im Bereich des Schulzentrums eröffnet wird, sind noch viele Fragen zu klären. Der Standort wird immer öfter in Frage gestellt.