Lange Nacht der Museen auch im 1. Tiroler Holzmuseum in der Wildschönau
Zur heutigen langen Nacht der Museums hält auch das 1. Tiroler Holzmuseum seine Pforten offen. Dieses kuriose Museum in Auffach ist weder baufällig noch sonst was, sondern ein staatliches Bauwerk mit Türmen und Türmchen, dies sich von den anderen doch ein wenig abhebt.
In diesem verschachtelten Holzhaus befindet sich das 1. Tiroler Holzmuseum, ein in Tirol einzigartiges Museum. Zugleich ist das auch das Heimathaus von Hubert Salcher, dem Gründer, der auch in diesem Haus geboren wurde.
Hubert Salcher empfängt den Besucher mit einem freundlichen „Griaß Gott“ , so wie es halt tirolerisch der Brauch ist. Der Fussboden knarrt und quietscht, und spätestens jetzt weis man, das sich in diesem skurrilen Museum alles um das Thema Holz dreht. Doch zunächst muss man sich in diesem verwinkelten Haus einmal zu Recht finden. Es duftet nach Zirbenholz und Harz, und schon bald wird einem klar, welch Ausmaße dieses Tiroler Holzmuseum hat. 59 Räume auf insgesamt 6. Etagen, wovon 3 davon begehbar sind, beherbergt das Schatzhaus.
Mehr als 5000 Exponate aus dem gesamten Alpenraum hat der Künstler in all den Jahren zusammen getragen. Und 1996 erfüllte sich der Holzbildhauer mit der Eröffnung des Museum’s einen großen Traum.
Mittlerweile zählt dieses privat geführte Haus zu den meist besuchten Attraktionen des Tales, das macht Hubert Salcher stolz.
Schon als Kind war der gelernte Holz-und Verzierungsbildhauer vom Wertstoff Holz begeistert. Am liebsten lief er Barfuß durch sein Elternhaus, und tut dies bis zum heutigen Tag. „Die Wärme eines Holzboden ist durch nichts vergleichbar“, schwört Hubert Salcher. Er, der „Holzwurm“ „könne nicht in einem gemauerten Haus leben, das ist halt so“, meint er.
Schmunzeln kann Hubert Salcher, als er sich an den Besuch und die Worte des bekannten Kräuterpfarrer Heinrich-Anton Weidinger erinnert: „ Um ein solches Museum zu betreiben muaßt an großen Vogel haben, ein kleiner tut’s da nimmer“, meinte der Gottesmann.
Nun, so ganz Unrecht hatte der bekannte Kräuter-Experte wohl nicht, und auch an kuriosen Sammelstücken fehlt es wahrlich nicht. Vom „Forschungszentrum für Holzwürmer“ bis hin zur hauseigenen Holz-Kapelle mit dem Namen „Maria zur guten Hoffnung“, die sogar mit einer kirchlichen Bescheinigung der Erzdiözese aufwarten kann. Es gibt eigentlich nichts hölzernes, was es da nicht zu sehen gibt.
Auf über 1000 m“ Fläche erfährt der Besucher alles wissenswerte über das Thema Holz. Und da ja auch die weltberühmten „Bösendorfer-Flügel“ aus diesem Edel-Material gebaut werden, steht ein solcher in seinem „Musik-Zimmer“, auf dem der Meister gerne sein musikalisches Können präsentiert. Schließlich war Hubert Salcher in jungen Jahren Mitglied der weit über die Grenzen hinaus bekannten „Ofenbank-Musig“.
Ob der größte Holzhobel des Landes, Holzmasken, Weihnachtskrippen, Hüte und ein BH aus Holz, ein Pumukl-Baumhaus für Kinder, eine umfassende Ausstellung über die „Holztrifft“ und vieles andere, bestätigen die symbiotische Beziehung des Hubert Salcher zum ältesten Werkstoff der Menschheit.
Gelernt hat Hubert Salcher beim Wörgler Meister Sepp Hutterer, der schon zu Lebzeiten eine Legende war. Als gelernter Holz-und Verzierungsbildhauer hat er sich dann selbständig gemacht, wobei seine Mutter Lisi mit dem „Glump“ wie sie es nannte, keine große Freude hatte.
Nun ist seine skurrile Holzwelt zu einem Markenzeichen geworden, nicht umsonst zeichnete man 1998 das 1. Tiroler Holzmuseum mit dem Titel „Schatzhaus Österreichs“ aus. Auch an Information fehlt es dem Besucher nicht. In Filmen oder Büchern erfährt der Interessierte alles wissenswerte über Holz und deren Bearbeitung, Holzbauten, Architektur, und vieles andere mehr.
Waren es in früheren Jahren in erster Linie Schnitzarbeiten, mit denen er sein Leben finanzierte, bleibt ihm dafür heute leider nur mehr wenig Zeit. Das Holzmuseum fordert ihn den ganzen Tag, aber vielleicht übernimmt ja Tochter Patricia die Kunst studiert hat, einmal das Museum.
Dann kann er sich zurücklehnen und über die Worte von Kräuterpfarrer Weidinger in Ruhe nachdenken.
Also, auf zur langen Nacht der Museen nach Auffach!
Das 1. Tiroler Holzmuseum in Auffach, ein Museum wie es kein zweites gibt.
Hubert Salcher in seiner Hauskapelle. Stolz zeigt er das Dekret von der Erzdiözese Salzburg
Das Museum ist von allen Seiten ein bewundernswertes Bauwerk…
Der Meister auf dem Bösendorfer-Flügel
„Servus de Madl’n, griaß euch de Buam“ – Holzhüte -immer galant…
Hubert und seine Teufelmasken…
Du Hubert,
i hu nur mehr Spatzn im Gartn!
Wenn iatz wenigstens Dei Vogl a prächtigerer war, nacha war i scho sehr froh ;-)!
Machs guat, herzliche Grüße und starken Sommer
Dein Kollege vo entan Bach bzw. vom 3. November
Und: Mia kemman gwiß amoi!!
Hubert i glab, der Vog’l vom „Schnitzer-Hubert“ is nimma zum toppen. Genau wia’s da Pfarrer Weidinger g’sagt hat…