Der „Weisse Rausch 2018“: 6 Wildschönauer Buam schlugen sich großartig
Der Weisse Rausch hat nicht nur in St. Anton am Arlberg, sondern auch in vielen anderen Ländern der Welt längst Kultstatus erlangt. Die einen nennen die Veranstaltung verrückt, die anderen legendär und herausfordernd. Fest steht, dass die 9 km lange und unpräparierte Strecke zu den härtesten Abfahrtsrennen der Welt zählt und von den Teilnehmern alles abverlangt.
Trotz des hohen Schwierigkeitsgrades versammelten sich am Samstag, den 21. April 2018, wieder 555 Sportler aus 20 Nationen am Vallugagrat. Und mitten drin auch 6 Wildschönauer Burschen, die es wissen wollten. Das ist echt nichts für Weicheier, so viel steht fest.
Martin Fill (Obing), Killian Ott, Jakob Thaler ( Pranter), Reini Eberl jun., (Niederau), Andreas Weißbacher (Höhenegg) und Mike der Skilehrer (Wahlwildschönauer aus Holland).
„Saggra – des war a zach’e Partie“ meint schweissüberströmt der junge „Obingbauer“ Martin, der den sensationell 28. Gesamtrang (in seiner Klasse sogar den 15. Platz) erreichte. Eine tolle Leistung. Nicht weniger schlecht auch Killian Ott der 30. wurde.
Im Gegensatz zur dicken Nebelwand im Vorjahr fiel der 17-Uhr-Startschuss diesmal bei strahlendem Sonnenschein. Die sumpfigen Verhältnisse reduzierten einerseits leicht das Tempo, forderten dafür aber noch mehr Kraft als sonst. Beim Massenstart erwartete die Teilnehmer die erste Challenge: Der Kampf um die perfekte Linie und die Schussfahrt in den immer enger werdenden Vallugakessel trieb das Adrenalin ab der ersten Sekunde in die Höhe.
Bereits wenige Meter danach folgte mit dem Schmerzensberg die nächste Herausforderung. Da waren die wackeren Burschen aus dem Hochtal noch dicht am Spitzenfeld dran. Der 150 Meter lange Anstieg ist nicht ohne Grund eine besonders gefürchtete Stelle, denn wer für die 37 Höhenmeter zu viel Kraft braucht, dem fehlt die Energie für die weiteren Hürden auf der Strecke. Fest steht, wer diese Schlüsselstelle bravourös meistert, fährt im Favoritenfeld mit.
In diesem Jahr glänzte Dominik Schranz (AUT) – dicht gefolgt von Florian Holzinger (GER) und Lars Meerstetter (SUI) – beim Anstieg mit einer Topleistung im Skating-Stil. Es dauerte aber nicht lange, bis Schranz seine beiden Kontrahenten abhängen konnte.
In der Kandahar, die sich in diesem Jahr als buckeliges Ungetüm präsentierte, lieferte Schranz großes Kino auf Skiern und baute seinen Vorsprung auf unglaubliche 20 Sekunden aus. Kurz vor den finalen Schneehügeln, die jedes Jahr per pedes überwunden werden müssen, stürzte Schranz, rappelte sich sofort wieder auf und versuchte die letzten Hindernisse vor dem Ziel zu meistern.
Das Publikum feuerte den Favoriten an, der sich Schritt für Schritt zur Ziellinie kämpfte. Doch Florian Holzinger und der Schweizer Lars Meerstetter näherten sich stetig. Letztendlich konnte Holzinger die legendäre Aufholjagd für sich entscheiden und siegte bei der 21. Auflage des Kultrennens mit einer Zeit von 9 Minuten und 6 Sekunden.
Auf den letzten Metern überholte der Schweizer den angeschlagenen Schranz, der sich mit dem dritten Platz geschlagen geben musste.
Die weiteren Plätze der Wildschönauer: 52. Jakob Thaler, 80. Reini Eberl, 132. Andreas Weißbacher und 273. Mike aus Holland.
Eine Super Leistung der Wildschönauer Athleten, die allesamt von Sabine und Michael Bachmann in St.Anton (Gästehaus Bachmann) bestens betreut wurden.
Ein Teil der Wildschönauer Mannschaft vor dem Teamhotel „Bachmann“ in St. Anton
Gratuliere, aber wo is an Thaler Hans sei Bua?