Der Kirchweihsonntag hat auf dem „Thumernhof“ in Auffach eine lange Tradition
„Am Kirchweihsonntag hängen wir den Kühen nochmals unsere schönsten Glocken um“, sagt Simon Hörbiger jun., Bauer auf dem „Thumernhof“ in Auffach. „Diese Tradition ist und war besonders in Bayern, Salzburg aber auch in Tirol weit verbreitet, nur gerät dies alles etwas in Vergessenheit“, sagt der Landwirt.
Der Kirchtag in den Alpen geht weit zurück. Doch langsam verliert sich der ursprüngliche Sinngedanke. Das ist auch in der Wildschönau nicht viel anders. Kirchweih hat sich heute zusammen mit dem Erntedank zu einem allgemeinen Herbstfest entwickelt. Aber in so manchen Orten Tirol’s, Bayern, Südtirol, Salzburg hat sich zumindest einiges an Brauchtum erhalten.
Kirchweih war wirklich für die ländliche Bevölkerung – und das war bis weit ins 20. Jahrhundert 90 Prozent – das zentrale Herbstfest. Das Fest nach der Ernte. Kirchtag war das wichtigste und ausladendste Fest im bäuerlichen Lebenswandel gewesen – vielmehr als Weihnachten und Ostern. Das kann man auch bei Ludwig Thoma nachlesen. Einmal im Jahr durfte man praktisch alles machen, was man wollte.
Um den Kirchtag haben sich auch Märkte und mehr entwickelt. So wurde seinerzeit bei diversen Viehausstellungen auch gehandelt und besonders gefeiert, da ging es hoch her, sagt Hörbiger.
„Warum könnte man so etwas nicht wieder beleben“ fragt Simon Hörbiger, der auch schon einige Bauern zum mitmachen hätte. „Ein Kirchtag in Bernau (Ortsteil in Auffach) wäre doch eine gute Sache“ meint Simon. Es soll ein Fest speziell für die Einheimischen werden, wo man das Jahr ein bisschen Revue passieren lässt.
Und wenn sich das Wetter wie derzeit präsentiert, dann wäre dies wohl ein schöner Sommer-Ausklang!
Simon Hörbiger jun. und sein Sohn Emanuel halten die Tradition am Kirchweih-Sonntag noch hoch!
“ Dank enk fü den Brauch aufrecht dahaltn“ Dem Land Tirol die Treue is ganz eppas wichtigs“
Dollnhäusl Maridi