Hunde und Almwirtschaft: Bezirksbauernobmann Hans Gwiggner berät gemeinsam mit Wildschönauer Touristiker und Almbauern
Die tragische Kuhattacke auf der Kranzhornalm bei Erl sorgt bei Almbauern und auch Touristiker für große Unsicherheit. Am Donnerstag traf man sich auf der „Schönangeralm“ – einer der größten Milchalmen des Landes, um über sofortige Sicherheitsmaßnahmen zu diskutieren.
Landeslandwirtschaftskammer hat bereits vor dem tragischen Unfall im Pinnistal mit Kampagnen, Hinweistafeln und Internet über die erforderlichen Sicherheitshinweise bestens informiert. Leider, so scheint es zumindest, gibt es noch viele Wanderfreunde, die die Gefahren auf Weide-und Almgebieten einfach nicht richtig einschätzen können. Durchaus möglich ist aber auch, das die Hinweisschilder der Landeslandwirtschaftskammer von vielen gar nicht wahrgenommen werden. Natürlich kann und will man nicht das ganze Almgebiet mit Informationstafeln „zubetonieren“, dafür soll an zentralen Punkten mit nicht zu übersehenden Informationstafeln nachgebessert werden.
„Ein Hund gilt bei den Menschen als ein Beschützer, dies mag auch richtig sein, doch eine Mutterkuh sieht das ganz anders, für sie ist der Hund eine Bedrohung“ sagt Bezirksbauernobmann Hans Gwiggner, beim Gespräch auf der „Schönangeralm“.
Trotz der tragischen Vorfälle soll und muss es ein vernünftiges Miteinander geben, sagt Bauernchef Gwiggner weiter. „Es soll Platz für alle sein, jedoch müssen die Warnungen einfach ernst genommen werden“, sagt Käser und Almmeister Johann Schönauer, der selber ein Hundebesitzer ist. „Dort wo Mutterkühe mit ihren Kälbern weiden, sollte man einfach einen großen Bogen machen, und wenn es zu einer Annäherung kommt, dann ist der Hund sofort abzuleinen“, sagt Schönauer, der rund 160 Kühe betreut.
Tourismusdirektor Thomas Lerch will nun gemeinsam mit den Almbauern und Verantwortlichen der zuständigen Gremien Überlegungen anstellen, die Information noch besser und vor allem noch wirksamer zu gestalten. An besonders neuralgischen Punkten wie auf der „Schönangeralm“ wo täglich hunderte Touristen und Wanderer unterwegs sind, soll eine nicht zu übersehende, viersprachige Informationstafel aufgestellt werden. Vor allem die vielen Tagesausflügler zeigen sich sehr oft komplett uninformiert über die Gefahren mit Weidetieren.
Ein ähnlich tragischen Unfall wie kürzlich in Erl, soll und darf es in Zukunft nicht mehr geben. Der Wander-und Hundefreund muss einfach die Regeln beherzigen, dann sollte ein gemeinsames Miteinander möglich sein, appelliert Bezirksbauernobmann Hans Gwiggner an alle, die in der schönen Gebirgs-und Almenwelt Tirols unterwegs sind.
Diskutierten über diverse Möglichkeiten über noch mehr Sicherheit auf Almweidewegen: v.l.: TVB Direktor Thomas Lerch, Käse-und Alm-Meister Johann Schönauer und Bezirksbauernobmann Hans Gwiggner.
Diese Idylle kann unter Umständen zur Gefahr werden, insbesondere dann, wenn Mutterkühe mit ihren Kälbern auf der Weide sind. Der Hund ist für die Kühe eine Bedrohung, das sollte jedem Hundebesitzer klar sein.