Dr. Soraruf / Dr. Mair: Stellungnahme zum Bericht des Ausschusses Gesundheit und Soziales im Rahmen der Gemeinderatssitzung vom 25.4.2016 (Seite 5, Ausgabe 2 – Juni 2016 Gemeindeblatt Wildschönau)
Die beiden derzeit in der Wildschönau praktizierenden Ärzte Dr. Ingo Soraruf und Dr. Robert Mair haben um folgende Stellungnahme gebeten: Es ist für uns sehr verwunderlich, dass die Gemeindeführung ständig versucht Ärzte für die Wildschönau zu finden.
Erstens weil inzwischen jedem klar sein muss, dass der klassische Landarzt ein Relikt aus der Vergangenheit ist, da man als solcher einen sehr unlukrativen Job bekleidet, wie im kürzlich erschienenen Artikel in der Online –Plattform “ Wilschönau TV“ von Dr. Puri-Jobi –selbst Landarzt-bestätigt wird und zweitens, weil es mit mir und Dr. Mair ja 2 Ärzte gibt, die die Versorgung sicher stellen. Dass Dr. Lanner das anders sieht hat sicher mehrere Gründe, einer davon ist sicher der, dass er selbst damals eine Hausapotheke betreiben konnte, die bei Landärzten bis zu 60% des Umsatzes einspielen.
Wie auch immer, es wäre wohl vernünftiger, mit uns Konzepte zu entwickeln, zumal wir ja schon öfter unsere Verhandlungsbereitschaft bekundet haben. Es ist auch nicht notwendig einen Arzt zu finden, der dann Zugeständnisse von der TGKK erhalten soll, weil ja 2 Ärzte da sind, die sich gerne von Angeboten der TGKK überraschen lassen.
Nur wie unsere Erfahrung im letzten Jahr gezeigt hat, ist die TGKK nicht gewillt, Zugeständnisse zu machen, da man sich immer auf die gesetzliche Unmöglichkeit von Abänderungen des Kassenstandardvertrages beruft. Es macht also keinen Sinn, eine Kassenstelle anzunehmen, weder für uns noch für einen anderen Arzt, um diese sofort wieder zurückzulegen, weil ein in Aussicht gestellter Sondervertrag mit der TGKK nicht zustande kommt.
Also kann nur der Appell an die Krankenkasse und auch die Gemeindeführung lauten: Macht uns endlich ein vernünftiges Angebot und dann kann man über die Bewerbung um eine Kassenstelle sprechen.
An dieser Stelle sei auch angemerkt (da im Gemeinderatsbericht nicht erwähnt), dass Dr. Mair und ich dem Ausschuss für Gesundheit und Soziales unter der Leitung von Dr. Lanner auch bereits ein Paket zur Übernahme der Betreuung des Senioren- und Pflegeheimes, der Totenbeschau und der Schularzttätigkeit angeboten haben, das deutlich kostengünstiger für die Gemeinde ist, als die momentane Lösung.
Dieses Angebot wurde- für uns unverständlich – abgelehnt, zumal die Gemeinde ja an uns herangetreten ist mit der Bitte ein solches Paket anzubieten, allerdings noch unter der Führung von BM Rainer Silberberger. Es ist auch deshalb nicht nachvollziehbar, weil es ja Sinn machen würde, wenn die gesamte Versorgung aus einer Hand, sprich aus unserer Ordination abgedeckt werden könnte.
Die über 1700 Euro teure Stellenausschreibung, die der Gemeinderat in der letzten Ausgabe der Ärztezeitung geschaltet hat, blieb offenbar auch erfolglos, was abzusehen war und von uns im Vorfeld Dr. Lanner auch so prophezeit wurde, aber das nur nebenbei angemerkt.
Wir möchten uns an dieser Stelle auch einmal sehr herzlich bei den Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürgern für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die Akzeptanz bedanken.
Wir haben uns jedenfalls gut eingelebt, fühlen uns wohl in der Wildschönau und werden ambitioniert weiter machen wie bisher und bleiben für Angebote offen und für Verhandlungen bereit.
Dr. Ingo Soraruf und Dr. Robert Mair
Dr.Robert Mair
Dr. Ingo Soraruf