Tödlicher Bergunfall in Thierbach: Dr. Barbara Fenner war eine große Persönlichkeit – mit Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet
Die vor wenigen Tagen in Thierbach tödlich verunglückte Dr. Barbara Fenner war eine große Persönlichkeit. Dies wurde erst heute nach einem Bericht in der Augsburger Allgemeinen Zeitung bekannt. Die Geschichtsforscherin und ehemalige Lehrerin für Deutsch und Geschichte in Landsberg, die für ihr Engagement um die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet worden war, ist wie berichtet, vergangene Woche am „Bründlsteig“ tot aufgefunden worden.
Tragische Duplizität der Ereignisse: Anton Posset, wie Fenner 73 Jahre alt und ehemaliger Lehrer in Landsberg, dessen Name ebenfalls untrennbar mit der Aufarbeitung der Geschichte der Konzentrationslager Kaufering/Landsberg in Verbindung steht, stürzte im September 2015 in den Ammergauer Bergen ab.
Dr. Fenner hatte ihre Ferien schon seit 30 Jahren in Thierbach verbracht. Da sie seit Sonntag nicht mehr gesehen worden war, alarmierte ihre Vermieterin die Polizei. Am Donnerstag wurde dann die Leiche der 73-jährigen auf 1533 Metern Höhe im Bereich Kaiserbründl gefunden, 60 Meter unterhalb eines Fußweges. Die Polizei geht davon aus, dass sie bereits am Dienstag auf einem Schneefeld ausrutschte und abstürzte.
Dr. Fenner war für ihr Engagement um die Aufarbeit der NS-Geschichte im Landkreis 2012 mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet worden. 2014 erhielt sie in Augsburg den Marion-Samuel-Preis der Augsburger Stiftung Erinnerung.
OBM Matthias Neuner ist erschüttert über die Neuigkeit. Landsbergs Oberbürgermeister hatte zweifache Berührungspunkt: „Frau Fenner war meine Deutschlehrerin.“ Als Kommunalpolitiker erlebte er sie als „angenehme, engagierte Person. Lernen aus der Geschichte war ihr wichtig.“ Ihr Engagement sei mit dafür verantwortlich, dass Gedenkarbeit präsent sei.
Auf diesem von einem Schneefeld (links) durchzogenen Steilhang ist Frau Dr. Fenner tödlich verunglückt!