Heute in der TT: Bremse für Grundpreisspirale
Auch im Hochtal dreht sich die Preisspirale bei den Grundpreisen immer weiter nach oben. Mit der Vertragsraumordnung soll Einheimischen das Häuslbauen gesichert werden.
VON WOLFGANG OTTER
Wildschönau – Grund und Boden ist kostbar und entsprechend teuer. Auch im Hochtal Wildschönau dreht sich die Preisspirale weiter nach oben. Ein Umstand, den der neue Wildschönauer Bürgermeister Hannes Eder mit seinem Gemeinderat im Zuge der Erstellung des neuen Raumordnungskonzeptes durchbrechen möchte.
Die Mandatare beschlossen in ihrer jüngsten Sitzung grundsätzlich, künftige Widmungen von Baulandparzellen mit einigen Bedingungen zu verknüpfen. „Die genaue Richtlinie arbeitet noch der Vorstand aus“, erklärt Bürgermeister Hannes Eder.
Der Hintergrund für die so genannte Vertragsraumordnung: Laut Eder „sind wir noch nicht Kitzbühel“, aber man spüre die Nachfrage, „die Grundpreise im Hochtal betragen an die 300 Euro pro Quadratmeter und mehr.
Auch wenn Grundbesitzer keine Freude mit der Vertragsraumordnung haben, aber Einheimische können sich Bauland ansonsten nicht mehr leisten“, erklärt Eder.
Auch wenn die Details noch nicht alle fixiert sind: Künftig wird es eine Widmung nur geben, wenn der Bauwerber seit mindestens fünf Jahren in der Wildschönau lebt und dieser das Grundstück für den Eigenbedarf benötigt.
Auch eine zeitliche Deadline für die Abwicklung (Fertigstellung nach acht Jahren) wird eingezogen.
Wie es gehen könnte, zeigte die Gemeinde im Schinderareal, das auch als Vorbild für die Verordnung gilt: Dort konnten Bauparzellen für 120 Euro pro Quadratmeter für Wildschönauer festgelegt werden.
Derzeit gibt es im Gemeindegebiet 41,2 Hektar für Wohnnutzung gewidmet, davon sind 31,6 Hektar bebaut, 9,6 Hektar sind unbebaut (Stand 2014). Für die touristische Nutzung sind 39,1 Hektar reserviert, 6,3 Hektar sind offen. Im neuen Raumordnungskonzept wird es übrigens keine Rückwidmungen von Bauland geben. Zumindest „nicht gegen den Willen des Besitzers“, sagt Eder.