Ein Skandal: Kein Arzt – keine Medizin – der Tod einer Wildschönauerin sorgt landesweit für Empörung
Dieser heutige Bericht in der Tiroler Tageszeitung sorgt im ganzen Land für tiefe Betroffenheit und birgt jede Menge Sprengstoff.
Von Thomas Hörmann
Wildschönau – Der Tod einer 53-jährigen Frau aus der Wildschönau sorgt für Wut und Empörung bei den Hinterbliebenen. „Waltraud musste am letzten Tag ihres Lebens unvorstellbare Qualen erleiden, weil kein Arzt verfügbar war, um ihr ein passendes Schmerzmittel zu verabreichen“, klagt der Witwer an.
Waltraud T. schloss in der Nacht zum 18. April gegen vier Uhr für immer ihre Augen. Das Ende eines Martyriums, das vor allem am letzten Lebenstag mit unvorstellbaren Qualen verbunden war. Schließlich war’s ein Notarzt, der der 53-Jährigen einen schmerzfreien Tod im Kreis der Angehörigen ermöglichte.
Vor drei Jahren diagnostizierten die Ärzte bei der Ehefrau und Mutter einen bösartigen Tumor. Obwohl die Mediziner alles versuchten, ließ sich die Krebserkrankung nicht besiegen. Im März stand dann fest, dass es für Waltraud T. keine Rettung geben würde. Sie sei „austherapiert“, erfuhr die 53-Jährige im Kufsteiner Krankenhaus.
„Meine Frau wollte nicht im Spital sterben, sondern im Kreis der Familie in der Wildschönau“, erzählt der Witwer. Da der Pflegebedarf die Möglichkeiten der Angehörigen überstieg, erklärte sich das Pflegewohnheim Wildschönau bereit, Waltraud T. aufzunehmen. So konnten ihr Ehemann und die beiden Kinder die Unterländerin fast rund um die Uhr auf ihrem letzten Weg begleiten.
Mitte April verschlechterte sich ihr ohnehin schon kritischer Zustand, die Schmerzen wurden immer stärker. „Die verabreichten Schmerzmittel blieben fast ohne Wirkung“, erzählt der Witwer: „Jetzt zeigte sich brutal, was es heißt, keinen Arzt in der Wildschönau zu haben. Einer war bereits in Pension, der Zweite im Urlaub. Im Juni schließt er ebenfalls seine Praxis.“
Die Schwestern boten Waltraud T. an, sie mit der Rettung ins Kufsteiner Krankenhaus bringen zu lassen. Die Patientin lehnte ab – sie wusste, dass es zu Ende geht und wollte in ihrem Heimatort sterben.
Im Altenwohnheim Wildschönau wurde alles getan, um der Sterbenden zu helfen.
„Am Nachmittag des 17. April wurden ihre Schmerzen derart intensiv, dass die zu erduldenden Qualen bei der geringsten Berührung schon am panischen Gesichtsausdruck erkennbar waren“, schildert der Witwer.
Das Pflegepersonal versuchte gegen 17 Uhr, den für das Wohnheim zuständigen Arzt zu erreichen. Vergeblich, der 17. April war ein Freitag, ab Mittag hatte der Mediziner dienstfrei. Mehrere Anrufe und Nachrichten auf der Sprachbox blieben unbeantwortet, die Qualen gingen weiter. Familienmitglieder und auch die Pflegerinnen wurden zu hilflosen Zeugen des Todeskampfes.
Als letzten Ausweg alarmierten die Mitarbeiterinnen des Wohnheimes gegen 21 Uhr den Notarzt. „Und der ist bald gekommen, hat sich Zeit genommen und meiner Frau ein wirksames Schmerzmittel verabreicht“, sagt der Witwer.
Nach zwei qualvollen Tagen konnte Waltraud T. die letzten sieben Stunden ihres Lebens weitgehend schmerzfrei im Kreis der Familie verbringen.
Der Witwer will jetzt alles daran setzen, damit das Schicksal seiner Frau in der Wildschönau ein Einzelschicksal bleibt: „Jeder Sterbende hat laut Patientencharta das Recht auf eine bestmögliche Schmerztherapie. Meine Frau aber blieb ihren Qualen stundenlang ausgeliefert. Ist das die viel gepriesene Gesundheitsversorgung der Tiroler Bevölkerung?“
Der Witwer appelliert an die Landesregierung und die Tiroler Gebietskrankenkassa, möglichst rasch die medizinische Versorgung für die 4500 Bewohner der Wildschönau wiederherzustellen.
Soweit der Bericht von Thomas Hörmann in der heutigen der Tiroler Tageszeitung!
Wenn jetzt nicht schnell etwas entscheidendes passiert, dann ist es nicht mehr verwunderlich, das die Wildschönauer auf die Barrikaden gehen. Viel zu lange wird von allen Stellen versprochen, langsam glaubt man den Verantwortlichen kein Wort mehr. Alles wird auf die lange Bank geschoben, von einem Monat auf das nächste vertröstet, das kann es einfach nicht mehr sein.
Dr. Richard Lanner bringt es auf den Punkt: „Wenn nicht rasch eine Lösung kommt, werden sich solche Vorfälle häufen“.
Diese skandalösen Zustände hat sich die Wildschönau ganz sicher nicht verdient!
ts
Auch von meiner Seite, mein Beileid
Aber dies ist leider einfach geschrieben
Wichtiger für die Bevölkerung wäre in dieser Situation ein Arzt aber dies wurde nicht organisiert
Aus meiner Sicht sollten sich alle schämen die in dieser Situation die Hilfe unterlassen haben denn es gibt bestimmt Hilfe aber da müssten alle zusammen an einem Strang ziehen und dies ist aus meiner Sicht in der wildschönau nicht möglich
Schämt euch alle
Mein Beileid an die Familie und an die Wildschönauer.
Ich bin mir sicher, das war nicht das letzte Schicksal .
Ich bin sehr wütend.
Grüße Claudia Lange
Ich habe in meinen letzten Kommentaren immer wieder gesagt, das wir von diesen Bürokraten , wie Salzburger, Tilg und Konsorten nur angelogen werden. Es wird trotz dieses Vorfalles – mein aufrichtiges Beileid an den Witwer – keine schnelle Lösung geben und kommen. Warum? Die haben keine Lösung , außer uns an zu lügen und hin zuhalten.
Und von unserem Bürgermeister hört man auch nichts.
Diese Bürokraten werden natürlich wieder versuchen sich rauszureden und dem Doktor die zu Schuld geben. Der Doc tut hier im Tal sein bestes, deshalb darf er auch Mal seinen freien Nachmittag haben.
Wir brauchen jetzt schnellstens einen Arzt im Tal.
Oder muß noch mehr passieren, damit diese Bürokraten aus ihrem Tiefschlaf erwachen.
Vielmals werden Sie als „Götter in Weiß“ verunglimpft – und dann doch nötig gebraucht……….