Film über Zusammenarbeit zwischen Tourismus und der österr. Almwirtschaft
„Tradition mit Zukunft“ – so lautet der Arbeitstitel einer großen TV-Dokumentation die derzeit auf österr. Almen produziert wird. Der Film ensteht in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Landwirtschaft und wird auf allerhöchsten TV-Standart produziert. Kameramann und Produktionsleiter ist Toni Silberberger, Regie führt Stefan Pichl aus Wien, für den guten Ton sorgt Helmut Mader aus Kematen. Der Film beleuchtet die Zusammenarbeit zwischen Almwirtschaft und Tourismus in Österreich, und zeigt in grandiosen Bildern die enorme Bedeutung der Almwirtschaft für den Tourismus im Alpenraum auf.
„Ohne Almbauern wäre ein gut florierender Tourismus in Österreich nicht vorstellbar“, sagt Starkoch Martin Sieberer, der im Paznauntal dem hochwertigen Lammfleisch zu einem kulinarischem Höhenflug verholfen hat. „Wir hätten sogar die Möglichkeit gehabt, dieses in das Catering-Programm der Lufthansa zu hiefen, bringen aber die dafür notwendige Menge nicht her“, sagt Sterne-Koch Martin Sieberer.
Im Bregenzwald bewirtschaftet Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann gemeinsam mit ihren Almbäuerinnen die „Alpe-Steris“, ein Musterbeispiel wie man wöchentlich hunderte Gäste beim Almfrühstück mit Qualitätsprodukten erfreuen kann.
Die Region Almenland Teichalm-Sommeralm hat Pionierarbeit in der Ochsenhaltung geleistet. Es wurde das Markenfleischprogramm ALMO entwickelt, wobei umfangreiche Leistungen im Bereich Richtliniengenerierung für die Produktion bis zur Vermarktung umzusetzen waren. Ausgangspunkt war die Tatsache, dass mit der Milchproduktion kaum Erwerbschancen für die regionale landwirtschaftliche Bevölkerung vorhanden war. Heute gehören rund 500 Bauern dieser Genossenschaft an.
Die einzige Chance für die Landwirte der Region war daher der Umstieg auf die Almochsenhaltung und dem daraus entwickelten Markenfleischprogramm. Dadurch konnte Abwanderung sowie landschaftliche Verödung verhindert werden. Die Gastbetriebe und auch die Gäste in der gesamten Steiermark und weit darüber hinaus, sind vom hervorragenden Produkt des „Almo“ begeistert.
Auf der „Falkenhütte“ im Karwendel sorgt Hüttenwirt Fritz Kostenzer für klare Worte. „Ohne gute Zusammenarbeit mit den Almbauern geht gar nichts, wir alle profitieren davon und das ist mir sehr wichtig“, sagt Kostenzer. „Das frische Produkt von den Almbauern wird immer gefragter“, bestätigt auch Eng-Almobmann Karl Höger. Die Nachfrage nach Käseprodukten aus der Eng-Alm ist enorm, da zahlen die Gäste auch durchaus gerne etwas mehr, sagt Höger. Rund 150.000 Besucher kommen in den Sommermonaten in das Karwendel.
Und Senner Michael der auf der „Ladiz-Alm“ das Jungvieh betreut, hat manchmal auch ein wenig Angst – „wenn’s blitzt und donnert dann wird man schon ein wenig nachdenklich“, meint Michael.
Eine gänzlich andere Funktion hat die Schafzucht im großen Skigebiet des „Hauser-Kaibling“, dort sorgen 900 Schafe für perfekt abgeweidete Skipisten. Ein Schäfer im Dienste der dortigen Bergbahn sorgt für das gutes Wohlergehen der großen Schafherde. Ein Projekt dies auch von der EU gefördert wird.
Das große Gebiet des Krimmler Tauerntal zählt zu den bekanntesten Almgebieten Österreichs. Almleute aus Salzburg und Südtirol teilen sich die Almflächen. Hüttenwirt Friedl Geisler hat das Zepter fest in der Hand, „nicht ganz so einfach im Nationalparkgebiet, aber miteinander geht vieles“, sagt Geisler.
Die wohl schönste Alm in Österreich ist die „Kallbrunnalm“ in Weissenbach bei Lofer. Uralte Hütten (oder Kaser genannt) die allesamt von den jeweiligen Almbauern bewirtschaftet werden, sorgen in der großartigen Landschaft für viel touristische Aktivität. Wie fuktioniert die Zusammenarbeit zwischen den bayrischen und Salzburger Almbauern, und warum arbeiten gerade dort bildhübsche Mädels als Sennerinnen? Dieser Frage ging das Kamerateam nach.
Und im Nationalparkgebiet Rauris -Kolm Saigurn am Fuße des über 3000 Meter hohen Sonnblick tummeln sich in den Sommermonaten 130 mächtige Noriker. Almchef Andreas Koidl kennt das Gebiet wie seine Westentasche, das in diesem Hochgebirge aber jede Menge Gefahren lauern, davon berichtet der Salzburger.
Auf der Lainacher Alm in Kärnten werden in den Sommermonaten Schüler über alles wissenswerte unterrichtet. Dabei gibt es von einem Imker interessantes von den Bienen zu hören, der Senner Christoph Plankel zeigt wie man frische Almbutter zubereitet und Fachlehrerin Birgit Kohlmaier klärt über die verschiedenen Heil-und Bergpflanzen auf.
Der Film wird im kommenden Frühjahr im Fernsehen zu sehen sein.
Auf der „Kallbrunn-Alm“ bei Lofer: v.l.: Tontechniker Helmut Mader, Kameramann Toni Silberberger, Sennerin Katharina und Regisseur Stefan Pichl
Im Gelände ideal: Ein Mazda Allrad vom Autohaus Brunner (Kirchbichl) – hier auf der Teichalm in der Steiermark
Zusammentreffen mit dem „Stoakogler“ Fritz Willingshofer (links) auf der „Teichalm“, daneben Helmut Mader, Stefan Pichl und Toni Silberberger
Werden auch zu sehen sein: Der „Perstl-Viergesang“ aus der Steiermark
Was man aus wertvollen Almprodukten alles auf den Tisch zaubern kann, zeigt Starkoch Stefan Eder
Rund 400 Schafe folgen dem Almhirten im Paznautal. In der Gastronomie hat Meisterkoch Martin Sieberer, das „Paznauner Lamm“ zu einem neuen Höhenflug verholfen.