LA Dr. Bettina Ellinger: Meine Wünsche für Thierbach
Wünsche, Vorstellungen, Veränderungsvorschläge die die österreichische Bildungslandschaft betreffen, habe ich viele. In erster Linie erlebe ich aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit als Lehrerin und Schulleiterin den Schulalltag in der Praxis. Darüber hinaus waren das Studium und die Arbeit an der Universität in den vergangenen Jahren ein wichtiger Teil in meinem Leben und so betrachte ich Bildungsthemen auch immer aus dem Blickwinkel der Erziehungswissenschaftlerin. Aufgrund dieser Kombination und den Möglichkeiten in meiner politischen Arbeit habe ich zur Bildungspolitik klare Vorstellungen.
Wie auch in allen anderen Bereichen, gilt für mich jedoch auch hier der Grundsatz, auf den eigenen Wirkungsbereich sowie das eigene Umfeld nicht zu vergessen.
Seit ich an der Volksschule Thierbach begonnen habe zu unterrichten, habe ich immer wieder versucht, eine Möglichkeit zu finden, dass die Thierbacher Kinder einen Kindergarten besuchen können. Mindestens ein Kindergartenjahr, besser zwei Jahre, gehören heutzutage einfach zur Ausbildung der Mädchen und Buben dazu.
Dabei geht es jedoch nicht so sehr darum, dass die Kinder schon Buchstaben, schreiben, rechnen, lesen und dergleichen lernen. Nein! Wichtig ist, dass die Kinder einen ersten Schritt in die Öffentlichkeit machen müssen, weg von zu Hause. Sie gewöhnen sich an das Sprechen sowie den Umgang mit anderen Bezugspersonen und Kindern, sie erfahren einen gewissen Tagesrhythmus und sie bekommen die Möglichkeit zur Frühförderung (z.B. Logopädie), wodurch etwaige Auffälligkeiten bis zum Schuleintritt relativ unproblematisch behoben werden können.Das sind nur einige der Vorteile, die ein Kindergartenbesuch mit sich bringt.
Lobenswerterweise nehmen immer wieder einige Eltern in Thierbach die Mühen auf sich und bringen ihre Kinder in den Kindergarten nach Auffach oder Oberau. Trotz Kindergartenpflicht besucht aber der Großteil der Thierbacher Mädchen und Buben diesen nicht. Da die Entfernung zwischen Wohnort und Bildungsstätte zu groß ist, gibt es hier Ausnahmegenehmigungen.
In Thierbach hatten wir in den letzten Jahren vergleichsweise sehr viele Geburten und die Kinderzahlen bleiben relativ konstant, so dass wir eine eigene Kindergartengruppe vor Ort führen könnten. Ideal wäre natürlich, wenn das Erdgeschoss des Schulhauses für solche Zwecke umfunktioniert würde. Das wäre ebenfalls für die Schule vorteilhaft, denn dann könnten wir die Küche, die wir vielfach bräuchten, mitbenützen und natürlich gemeinsam mit den Kindergartenkindern Schülermessen, Feste und Feiern gestalten.
Denkbar wäre auch, dass die Klassenräume für einen Nachmittagskindergraten zur Verfügung gestellt werden oder eine Fahrgelegenheit von Thierbach nach Auffach bzw. Oberau zu den dortigen Kindergärten eingerichtet wird.
Bisher sind aber all meine Bemühungen (nun schon seit 9 Jahren!) „auf taube Ohren“ gestoßen. Zum Wohle der Kinder muss ich dazu nur sagen: Leider!
Ich werde mich aber auch weiterhin darum bemühen, dass hoffentlich möglichst bald alle Kinder von Thierbach, die so wichtige Einrichtung des Kindergartens besuchen können.