Umstrittenes Gerätehaus nimmt Formen an – Ein Bericht der Tiroler Tageszeitung
Verspäteter Spatenstich für Feuerwehrhaus in Oberau-Wildschönau. Über Standort für den Zweckbau wurde viel diskutiert.
Von Brigitte Eberharter
Wildchönau – Die Arbeiten gehen bereits zügig voran, doch mit etwas Verspätung fand nun auch ein Spatenstich für das neue Gebäude im Ortszentrum von Oberau statt. In erster Linie soll die Feuerwehr dort ihr Heim finden, aber auch die Bergwacht bekommt einen Raum und für Geräte im Zusammenhang mit dem Katastrophenschutz sind ebenfalls Lagerflächen vorgesehen.
Schon im Jahr 2013 war ein Plan erstellt worden, welcher vorsah, die beiden Löschzüge Dorf und Kirchen zu einer schlagkräftigen Wehr zu vereinen. Die damals geschätzten Kosten lagen deutlich niedriger, allerdings hatte es zu diesem Zeitpunkt auch keine konkrete Planung dafür gegeben. Nun ist der Bau mit 1,6 Mio. Euro „einzementiert“, denn mehr darf, auf Beschluss des Gemeinderates, keinesfalls dafür ausgegeben werden.
Landesrat Josef Geisler hatte bereits im Jahr 2013 zugesagt, dafür 50 Prozent der Kosten – allerdings nur vom Anteil der Feuerwehr – zu bezahlen. Egal welcher Standort gewählt wird, und dieser war sehr umstritten.
Viele wollten „den schönsten Platz im Dorf“ nicht mit einem Zweckbau verschandelt sehen. Das Grundstück gehörte allerdings bereits der Gemeinde und Wildschönaus Bürgermeister Rainer Silberberger betonte beim Spatenstich, dass der Untergrund keinesfalls optimal sei zum Bauen, dass daher auch aus Kostengründen auf eine Tiefgarage verzichtet werden musste.
1,45 Millionen Euro der geplanten Baukosten entfallen auf die Räume für die Feuerwehr, seitens der Gemeinde wurden dafür bereits Rücklagen gebildet. In den 1,6 Millionen Euro ist auch die Gestaltung des Vorplatzes inkludiert, 30 Pkw- und zwei Busparkplätze werden dort geschaffen.
Nach dem Spatenstich hieß es für Bürgermeister Silberberger, zum Landesrat zu fahren, um diesem darzulegen, dass die geschätzten Baukosten von 2012 deutlich gestiegen sind und die Gemeinde daher mehr Geld benötigt. „Er hat mir damals aber bereits 50 Prozent der Feuerwehrkosten zugesagt“, ist Silberberger zuversichtlich.
Anmerkung von „Wildschönau News“: Die regionalen Medien waren zum Spatenstich geladen, einzig „Wildschönau News“ nicht. Die Erklärung kann nur sein, das man lästigen Fragen aus dem Weg gehen wollte. Aber diese können dann die Bürger demnächst sicher bei der schon längst überfälligen öffentlichen Gemeindeversammlung stellen. Das ist Medienpolitik der Gemeinde Wildschönau.